20.11.: Grüner Salon – Quo vadis Europa?

Europa betörte einst Zeus… Heute verstört Europa eher:

die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit, die Bankenrettung zu Lasten der Steuerzahler, die Diskussion um CETA und TTIP, der Brexit, die ungeklärte Verteilung von Geflüchteten, die Abschottung nach außen oder das Aufkommen von nationalistischen und populistischen Parteien. Das alles sind Indikatoren dafür, dass es sowohl Regelungs- als auch Legitimations-Defizite gibt.

Nun könnte man sich weiterhin pragmatisch durchwursteln. Man kann die Nationalstaaten durch Abbau von Kompetenzen der EU stärken oder unter Rückgriff auf die Klausel „der immer engeren Union der Völker Europas“ die stärkere Integration fordern. Oder man kann ein Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten propagieren. Keine dieser Optionen garantiert Erfolg. Der europäische Gedanke scheint seines utopischen Gehalts und seiner Attraktivität beraubt. Es herrscht Ratlosigkeit.

Wir wollen analysieren, wie der derzeitige Zustand der EU ist, warum der Nationalismus neue Bedeutung gewonnen hat, warum Populismus über rationale Politikmuster dominiert, was es mit den vielfach beschriebenen Demokratiedefiziten der EU auf sich hat, was die Konstruktionsfehler der EU sind… – und wie wieder Schwung in eine eher dahin dümpelnde und von Spezialisten
dominierte Debatte kommen kann.

Quo vadis Europa? Mögliche Wege aus der Krise

Sonntag, den 20. November 2016 um 11.30 Uhr, Vortragssaal Historisches Museum im Ravensberger Park, Bielefeld

Diskussion mit: Prof. Dr. Andreas Fisahn (Universität Bielefeld) und  Frithjof Schmidt, MdB (BÜNDNIS 90/Die Grünen)

Einführung und Moderation: Helga Boldt und Dr. Uwe Günther (Trägerkreis Grüner Salon Bielefeld)