Fraktion vor Ort – Besuch NSG Rieselfelder Windel

Bei sonnigem Herbstwetter machten sich die Mitglieder der grünen Ratsfraktion und der Bielefelder Landtagsabgeordnete Matthi Bolte auf den Weg in die Senne. Hier besitzt der Bielefelder Süden mit den Rieselfeldern Windel ein biologisches Kleinod mit vielfältigen Lebensräumen, das sich zu einen wichtigen Habitat für Zugvögel, aber auch für die heimischen Vogelarten entwickelt hat. Dieses Gebiet wurde nun endlich durch einen Ratsbeschluss vom 26.09.2013 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, um es langfristig zu sichern.

Unter fachkundiger Begleitung von Bernhard Walter und Jürgen Schleef von der Biologischen Station Gütersloh / Bielefeld e.V. machten sich die GRÜNEN auf den Weg, das Geländer der Rieselfelder zu erkunden. Die Mitarbeiter der Biologischen Station stellten dar, dass der neuverliehene Schutzstatus des Gebietes nicht dazu führen sollte, die BürgerInnen aus dem Gebiet fernzuhalten – vielmehr setze man auf eine Einbindung der Bevölkerung durch Rundwege und vier Beobachtungsplattformen, die die Rieselfelder erlebbar machen, durch Veranstaltungen und naturpädagogische Angebote. Derzeit finden 3000 SchülerInnen pro Jahr den Weg in die Senne, um ihr Klassenzimmer gegen die Rieselfelder „einzutauschen”, um im Schulgarten Heil- und Duftpflanzen kennenzulernen oder im stationsnahen Teich die Amphibien zu beobachten.

Aber nicht nur die Menschen sind in den Rieselfeldern herzlich willkommen. Auch die weiße, gehörnte Heidschnucke, eine alte Haustierrasse, hat hier ihr Zuhause gefunden und leistet als kleine Herde gute Dienste im Bereich der Landschaftspflege, um die Offenlandbereiche frei zu halten.

Auf ihrer Wanderung begegnete den GRÜNEN eine Vielzahl von Vögeln – Birkenzeisige, Rotdrosseln, Nilgänse, ein Grünspecht und die scheue Wasserralle, die von Jürgen Schleef kurzfristig aus der Deckung gelockt werden konnte. Die ökologische Wertigkeit der Rieselfelder wird eindrucksvoll durch die Vielzahl an Vogelarten belegt, die hier anzutreffen sind – derzeit 140 Gastvogel- und 75 Brutvogelarten.

Rainer Hahn, Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz: „Das Engagement der MitarbeiterInnen der Biologischen Station ist beispielhaft. Hier werden Naturerlebnisse vermittelt, die eine gute Basis bilden, aus der Verständnis für die Natur erwachsen und Engagement für den Naturschutz entstehen kann.”

Matthi Bolte, Abgeordneter des Landtages: „Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt, die in den Rieselfeldern für die BürgerInnen erlebbar ist, ist unglaublich beeindruckend. Es wurde höchste Zeit, diese Wertigkeit mit der Ausweisung als Naturschutzgebiet zu sichern.”