Grüne für den Erhalt der Mufflonherde

europaeisches mufflon

Nachdem die Klasing´sche Familienstiftung auf ihren Antrag auf Totalabschuss der im Bielefelder Forst ansässigen Mufflonherde eine Ablehnung von Seiten der Unteren Jagdbehörde der Stadt Bielefeld erfuhr, reichte sie jetzt beim Verwaltungsgericht Minden Klage ein.

Dem Ansinnen der Stiftung, die Tiere zum Abschuss frei zu geben, kann sich die Ratsfraktion der Bielefelder GRÜNEN nicht anschließen. Bislang liegt kein wissenschaftliches Monitoring vor, das Auskunft über den angeblich von den Tieren verursachten forstwirtschaftlichen Schäden geben würde. Solche Erkenntnisse wären auch für andere Waldbesitzer interessant, auf deren Flächen sich die Mufflons ebenfalls aufhalten, die hingegen aber keine Abschusspläne bezüglich der Wildschafherde hegen.

Das Argument, dass die Mufflons im Teutoburger Wald nicht heimisch sind, sondern ihr ei-gentliches Verbreitungsgebiet in den gebirgigen Landschaften wärmerer Gegenden wie etwa Zypern, Korsika oder Sardinien liegt, ist durchaus plausibel. In der Abwägung über einen Verbleib muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass die Herde seit mittlerweile 40 Jahren im Bielefelder Wald ansässig ist und es in den Vorjahren wenig Anlass zu Beschwerden gab. Die Wildschafe bereichern vielmehr das Bild Bielefelds und viele Waldbesucher erfreuen sich an den Tieren, die ihnen auf ihren Wanderungen begegnen.

Dabei wird durch die Hege eine Aufrechterhaltung der Größe der Mufflonherde gewährleistet und hält somit die möglichen Fraß- und Schälschäden auf einem konstanten Niveau. Die Frage, die sich vor diesem Hintergrund stellt, ist die folgende: Warum konnte die Familienstif-tung die Wildschäden bislang jahrzehntelang tolerieren ohne Maßnahmen gegen die Tiere ergreifen zu wollen?

PD. Dr. Jörg van Norden, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz: „Ich wünsche mir einen Kompromiss zwischen den berechtigten waldwirtschaftlichen Interessen der Stiftung und dem deutlichen Wunsch Bielefelder Bürger, dass die Mufflonherde weiterhin am Teutoburger Wald ihren Platz hat. Der Abschuss der Tiere ist für mich keine Option”.