GRÜNE zu Mufflonabschussplänen: Schöner neuer Wald? Zum Glück noch Utopie!

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Das Vorhaben der Klasing´schen Familienstiftung (vertreten durch Otto Klasing) den eigenen Forstbezirk durch radikale Bejagung möglichst „wildfrei” zu gestalten, löst bei den Bielefelder GRÜNEN Unverständnis und Empörung aus.

Einen derartigen Rundumschlag mit dem „Schutz der heimischen Artenvielfalt” zu begründen, spottet durch die verzerrt dargestellte Perspektive jeglicher Beschreibung. Hier werden Argumente ins Feld geführt, die vielleicht im Zuge einer Entwicklung zum Naturwald anwendbar wären. Der Tatsache jedoch entspricht viel mehr, dass es sich bei dem Klasing´schen Forst um einen Wirtschaftswald handelt – zertifiziert zwar, jedoch nicht nach dem eher auf Naturschutz ausgerichteten Siegel FSC, sondern nach dem vorrangig auf Wirtschaftlichkeit ausgerichteten PEFC-Siegel.

Das Verhalten von Otto Klasing, bereits jetzt Verträge mit einem potentiellen Jäger abzuschließen, sehen die GRÜNEN als sehr voreilig an. Noch ist überhaupt nicht entschieden, dass die Mufflonherde überhaupt komplett abgeschossen werden darf. Die Stadt hat gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Minden Berufung eingelegt und hier bleibt erst einmal abzuwarten, ob das Urteil des nun zuständigen Oberverwaltungsgerichtes Münster nicht anders ausfällt. Es ist zu hoffen, dass in einer erneuten Verhandlung die Interessen aller beteiligten Parteien, z.B. der übrigen Waldbesitzer auf denen Gelände sich die Mufflons ebenfalls aufhalten, gehört werden.

Gegen Schnellschüsse spricht auch, dass die Jagdsaison für dieses Frühjahr gera-de beendet ist. Die Flinte, die der frisch von Otto Klasing angeheuerte Jäger, Clemens von Spiegel, nur zu gerne auf die heimischen Mufflons richten würde, kann bis August 2013, wenn die Schonzeit vorbei ist, gleich wieder im Schrank verschwinden. Ferner sollte die „Wild-West-Mentalität” alles abzuschießen, was durch den Wald läuft, ernsthaft hinterfragt werden.

PD Dr. Jörg van Norden, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz: „Sicherlich richten zu große, unreglementierte Wildbestände Schäden im Bereich der Naturverjüngung und Artenvielfalt der Gehölze im heimischen Forst an. Allerdings muss hierbei abgeschätzt werden, wie viele Tiere der Wald verträgt. Dazu ist im vorliegendem Fall ein Gutachten notwendig, das die Schäden belegt. Schließlich ist durchaus zu bezweifeln, dass eine Herde von 13-15 Tieren, auf einer Fläche von 600 ha die Artenvielfalt ernsthaft in Gefahr bringen kann.”

Claudia Heidsiek, Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz: „Bereits vor geraumer Zeit wurde von der früheren Forstverwaltung ein Maßnahmenkatalog an-gefertigt, mit dem Ziel durch einfache Maßnahmen das Nahrungsangebot für die Mufflons zu verbessern um sie vom Schälen und Verbeißen der Bäume abzuhalten sowie die Waldbewirtschaftung naturnäher zu gestalten. Wir würden uns wünschen, dass sich alle Beteiligten, auch die Klasing´sche Familienstiftung, hiermit ernsthaft auseinandersetzen. Letztendlich sollte der Erhalt der Mufflonherde doch auf gemeinschaftlicher Zusammenarbeit fußen und nicht auf dem Urteil eines Gerichts.”

Die GRÜNEN werben weiterhin um eine Beteiligung an den Online-Petitionen von Elke Deistler und Regina Rudolph zum Erhalt der Mufflonherde am Teutoburger Wald unter:

http://www.change.org/de/Petitionen/entscheidungsträger-im-rechtsstreit-um-den-erhalt-der-mufflonherde-im-teutoburger-wald-bitte-lassen-sie-die-tiere-leben

https://www.openpetition.de/petition/online/petition-zur-rettung-der-bielefelder-mufflons