Heimisches Wildkraut wird von CDU bedroht

Derzeit bläst die CDU in zahlreichen Ausschüssen und BZVen zur Jagd auf das Jakobskreuzkraut. Die heimische Wildpflanze soll auf öffentlichen Flächen bekämpft und zumindest im Stadtteil Senne entlang der innerstädtischen Straßen als auch in den Grünzügen und Allgemeinbedarfsflächen ausgerottet werden.

Was soll das ganze Getöse?

Die CDU baut, unter dem Vorwand des Sicherheitsaspektes (ihrem Leib- und Magenthema) eine Gefahrenkulisse auf, die sachlich falsch ist. Das Kraut ist zwar giftig, aber bei weitem nicht so, wie die CDU behauptet.

Zwar drohen bei übermäßigem Verzehr Leberschäden, weil sich das in der Pflanze vorkommende Pyrolizidinalkaloid (PA) in der Leber anreichert und nicht abgebaut werden kann. Auch sollten beim Ausrupfen zum Schutz vor dem Pflanzensaft Handschuhe getragen werden. Aber genau das gleiche gilt für den Borretsch, der das gleiche Alkaloid in sich trägt. Diese Pflanze steht allerdings bislang noch nicht auf der „Abschussliste“ der CDU. Ebenso wenig wie: 

Goldregen, Seidelbast, Herbstzeitlose, Fingerhut, Schneeball, Efeu, Stechpalme, Eibe, Bilsenkraut, Bocksdorn, Schwarzer Nachtschatten, Rainfarn, Maiglöckchen, Tulpen, Einbeere, Milchstern, Salomonsiegel, Märzenbecher, Narzisse, Krokus, Essigbaum, Rosskastanie, Ginster, Blauregen und viele mehr.

All diese Pflanzen sind giftig, hochgefährlich z.B. für Kleinkinder, natürlich auch für Schwangere. Aber sollen sie jetzt deswegen alle bekämpft werden? Wenn wir jetzt anfangen alle in der heimischen Natur vorkommenden Giftpflanzen auszurotten, wo soll das hinführen? Bielefeld ist Mitglied des Bündnisses „Kommunen für die biologische Vielfalt“ dazu passt ein konsequentes Vorgehen gegen heimische Pflanzenarten, auf die wiederum viele Tierarten angewiesen sind, überhaupt nicht – ebenso wenig zum Bundesnaturschutzgesetz.

Selber eine Meinung bilden? Umfangreiche Informationen zum Jakobskreuzkraut:
https://schleswig-holstein.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/sonstige-pflanzen/jacobsgreiskraut/19039.html