Mit Vorsicht zu genießen! – GRÜNE zu schulpolitischem Sinneswandel der CDU

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Die Ratsfraktion von B90/Die GRÜNEN begrüßt den Sinneswandel der Bielefelder CDU, die offensichtlich damit die Konsequenzen aus dem auf NRW-Ebene gefundenen Schulkonsens zieht. Das Bekenntnis ihrer Schulpolitiker Marcus Kleinkes und Andreas Rüther zu einer 5. Gesamtschule in Bielefeld findet die Unterstützung der GRÜNEN. Der Koalitionsvertrag der Ampelkoalition sieht bereits einen Prüfauftrag zur Einrichtung einer 5. Gesamtschule vor.

Dr. Inge Schulze, Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion, freut sich über die Unterstützung, die nun von der CDU für eine solche Initiative in Aussicht gestellt wird. Allerdings ist in der Frage hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung einer weiteren Gesamtschule Skepsis an der Position der CDU angebracht.

Dr. Inge Schulze: „Für eine Gesamtschule, die im wesentlichen als Schule für Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulempfehlung gedacht ist, stehen wir nicht zur Verfügung. Wir halten die Umbenennung einer bestehenden Hauptschule nicht für den richtigen Weg zur Gründung einer 5. Gesamtschule in Bielefeld. Wir sind der Überzeugung, dass nur eine Gründung durch Zusammenschluss und Umwandlung bestehender Schulen der Sekundarstufe I mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlichster Begabungspotentiale Basis für eine erfolgreiche Gesamtschule sein kann.”

Kritik äußert die schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN an der weiterhin ablehnenden Haltung der CDU zu einer Sekundarschule in Jöllenbeck. Denn die Verhinderung einer Sekundarschule in Jöllenbeck führt dazu, dass neben den Schülerinnen und Schüler mit einer Gymnasialempfehlung auch Hauptschülerinnen und Hauptschüler auf Dauer kein angemessenes Schulangebot vor Ort finden. Nach Abschluss der Grundschule müssen sie z.T. weite Wege in andere Stadtteile in Kauf nehmen, um eine ihrer Qualifikation entsprechende Schulform besuchen zu können. Die nach dem schulpolitischen Konsens neu als Regelschule angebotene Sekundarschule bereitet ihre Schülerinnen und Schüler sowohl auf die berufliche Ausbildung als auch auf die Hochschulreife vor, sie sichert also auch gymnasiale Standards. In der sehr gut arbeitenden Realschule Jöllenbeck sieht die GRÜNEN-Politikerin eine gute Basis für die zu gründende Sekundarschule.

Dr. Inge Schulze: „Es kommt nun darauf an, ein für den Stadtteil passendes pädagogisches Konzept gemeinsam mit den Eltern und den Schulleitungen zu entwickeln und Partnerschulen für die gymnasiale Oberstufe zu finden. Daran werden wir auch weiter arbeiten!”