„Queerdolls“ eröffnet

Mit dieser Ausstellung hissen wir die Regenbogenflagge im Rathaus, sagte der queerpolitische Sprecher der GRÜNEN Bundestagsfraktion Sven Lehmann als er die „Queerdolls“ von Jessica Kroll-Holtmann eröffnete. Die Fotos inszenierter Barbiepuppen zeigen das wahre, vielfältige Leben und entfalten eine enorme emanzipatorische Wirkung, machen Mut und geben Hoffnung. Anschauen. Es lohnt sich. Die GRÜNE Ratsfraktion zeigt die Ausstellung noch bis zum 18.09. im Alten Rathaus (Mo.- Do. 8:00 – 18:00 Uhr, Fr. 8:00 – 14:00 Uhr).

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Die Markenzeichen der Barbiepuppe sind blonde Haare, schmale Taille, ausladende Oberweite und Stöckelschuhe. Barbie bedient ein Klischee von Weiblichkeit; sie ist hergerichtet für den Mann, für Ken. Über Werbung und Verkauf gelangt dieses Stereotyp in die Kinderzimmer und prägt so seit Generationen Heranwachsende. Dabei steckt auch in der Barbiepuppe prinzipiell, wie in jedem einzelnen Menschen, eine potenzielle Vielfalt von Identitäten und Präferenzen in den Lebens- und Liebeshaltungen, die von der sogenannten Norm abweichen können, wollen oder müssen.

Die Künstlerin Jessica Kroll-Holtmann ist auf die Idee gekommen, die weltweit bekannten Spielpuppen völlig neu zu gestalten und zu inszenieren. „Queerdolls“ nennt sie ihr Fotoprojekt, in dem sie Barbies in lesbische Pärchen verwandelt, zwei Kens in den romantischen Strandurlaub schickt oder Puppen im Rollstuhl zeigt, mit Körperbehaarung, verschiedenen Hautfarben und in diversen Stylings.

„Mit den Puppen stelle ich den queeren Alltag nach, vermittle gleichsam die Normalität dieser Beziehungsform und breche das konventionelle Bild der Barbie auf. Ich möchte grundsätzlich zeigen, dass wir als queere Gemeinschaft niemandem in der Gesellschaft etwas wegnehmen, sondern einfach nur eine Bereicherung sind“, sagt Jessica Kroll-Holtmann. „Leider gibt es immer noch viele queere Menschen, die unter Diskriminierung leiden. Daher sehe ich es als meine Aufgabe, etwas gegen Homophobie und Transphobie, für Gleichstellung und Akzeptanz, Vielfalt und letztlich auch für die Liebe zu tun.“

Christina Osei, gleichstellungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Das Besondere an Jessicas detailverliebten Bildern ist die Abkehr von der geschlechterstereotypen Barbie in Pink, hin zu einer Queerdoll, die uns mitnimmt in ihr buntes und vielfältiges Alltagsleben. Eben genau wie im echten Leben. Gleichstellung, wie wir Grüne sie fordern, künstlerisch meisterhaft in Szene gesetzt. Die Ausstellung sehen wir auch als einen Beitrag im Sinne des Aktionsplans Gleichstellung von LSBTI* in Bielefeld “.

Bernd Ackehurst, kulturpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:Kultur ist für eine offene Stadtgesellschaft unverzichtbar und kann gerade in Zeiten gesellschaftlicher Einschränkungen Orientierung geben und neue Perspektiven eröffnen. Wir freuen uns, nach Monaten des Stillstands mit den Arbeiten von Jessica Kroll-Holtmann die Ausstellungen im Alten Rathaus wieder zu eröffnen“.