Sammlung der Kunsthalle stärken

Die GRÜNE Ratsfraktion spricht sich gegen den Verkauf eines Gerhard Richter-Bildes aus dem Fundus der Kunsthalle Bielefeld aus. Hintergrund ist, dass ein US-amerikanischer Interessent für eins der zwei Richter-Werke mehr als 40 Mio. Euro geboten haben soll und sich einige schon ausmalen, was mit diesem Geld alles möglich wäre. „Der Louvre verkauft auch nicht seine Mona Lisa und wir sollten unseren Gerhard Richter behalten“, fordert der kulturpolitische Sprecher Bernd Ackehurst

„Statt Schätze aus dem Fundus der Kunsthalle zu verkaufen und sie so zu schwächen, sollten wir die Kunsthalle stärken“, sagt Ackehurst. Nicht nur mit der geplanten Sanierung für 10 Mio. Euro und einem Neustart mit neuer Leitung, sondern auch mit einem Ankaufetat, den die Kunsthalle schon seit vielen Jahren nicht mehr hat. Mit diesem Etat könnte auch das Gemälde „Der Rentner“ von Emil Nolde erworben werden. Das Bild war 1937 von den Nazis als sogenannte entartete Kunst im damaligen Städtischen Kunsthaus Bielefeld beschlagnahmt worden. Es war lange verschollen. Jetzt ist es bei einem privaten Sammler wieder aufgetaucht und die Kunsthalle könnte es für 680.000 Euro zurückkaufen. „Eine einmalige Gelegenheit“, sagt Ackehurst.

Er hebt die Bedeutung von Sammlungen öffentlicher Museen hervor: „Nur wer eine gute Sammlung hat und gefragte Werke verleiht, kann sich wiederum von anderen Häusern Werke leihen und selbst gute Ausstellungen präsentieren“.

Da Kunst inzwischen eine gefragte Wertanlage ist, landen Werke immer öfter in privaten Sammlungen und werden so der Öffentlichkeit entzogen. „Museen in öffentlicher Hand kommt in Zeiten wie diesen eine besondere Verantwortung zu“, sagt Ackehurst. „Wir sollten die Kunsthalle so ausstatten und aufstellen, dass sie dieser Verantwortung auch gerecht werden kann.“