Silberwald – Stehenlassen statt abholzen

Klimawandel, Dürresommer und Borkenkäfer haben in unheiliger Konstellation ihre Spuren in unseren Wäldern hinterlassen. Besonders betroffen und für jede*n Waldbesucher*in sichtbar sind die abgestorbenen Fichtenflächen.

Durch großflächiges Abräumen glaubte man am Anfang der Käferkrise der Ausbreitung von Buchdrucker und Kupferstecher Einhalt zu gebieten. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Hektar um Hektar starben immer weitere Fichtenforste ab.

Nachdem der Beseitigungsdruck nun also fehlt und die zu erzielenden Holzpreise im Keller sind, ist die Frage, was mit den abgestorbenen Bäumen passieren soll? Der BUND hat eine Idee: Stehenlassen! Und das aus gutem Grund: Der Boden wird vor Verdichtung durch schwere Holzerntemaschinen und Austrocknung geschützt, das Totholz bleibt als CO2-Senke und wichtige Grundlage für Pilze, Flora und Fauna im Wald und die Bedingungen für Naturverjüngung und Neupflanzungen werden erheblich verbessert.

Zugegeben, der Anblick toter Fichten, die einfach stehengelassen werden, mag auf manche Menschen morbide wirken. Andererseits haben die grausilbern schimmernden Stämme (Silberwald) durchaus eine gewisse Ästhetik – vor allem wenn man weiß, dass sie der Ausgangspunkt für unseren neuen Wald sind.

Der Arbeitskreis UmBau der GRÜNEN Ratsfraktion unterstützt die Forderungen des BUND NRW – sowohl für den städtischen als auch für den privaten Wald.

Info: „Wald, Forst und Borkenkäfer“ – zum Umgang mit dem Fichtensterben – https://www.bund-nrw.de/publikationen/detail/publication/wald-forst-und-borkenkaefer-zum-umgang-mit-dem-fichtensterben/