Besuch des Holzkraftwerks der Stadtwerke

Im Rahmen ihrer Fraktion-vor-Ort-Reihe besuchten die Bielefelder GRÜNEN das Holzkraftwerk der  Stadtwerke Bielefeld – unter sachkundiger Führung von Friedhelm Rieke (Geschäftsführung), Dr.  Ingo Kröpke (Geschäftsbereichsleiter Erzeugung) und Klaus Danwerth (Geschäftsbereichsleiter Erzeugung/ Bereich Fernwärmeerzeugung).

Geplant war an dem jetzigen Standort vormals eigentlich ein Kohlekraftwerk. Der Bau desselben konnte zum Glück durch politische Einmischung, vor allem auch der Bielefelder GRÜNEN, die von Natur aus keine Freunde der Kohlekraft sind, verhindert werden.

Das stattdessen gebaute und Ende 2009 in Betrieb genommene Holzkraftwerk wird das ganze Jahr unter Volllast gefahren und erzeugt 1200 kW Strom und 5500 kW Wärme, was eine Versorgung von 3200 Haushalten mit Strom und von 1700 Haushalten mit Fernwärme entspricht. Das dafür verwendete Holz stammt ausschließlich aus der Landschaftspflege oder ist naturbelassenes Waldrestholz, das für eine weitere Verwendung in der Holzindustrie ungeeignet ist. Der Anlieferungsradius erstreckt sich 100 km um Bielefeld herum.

Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas durchläuft bei seiner Reinigung mehrere Stufen und unterschreitet, wenn es in die Atmosphäre entlassen wird, die zulässigen Grenzwerte um die Hälfte.

Durch die effiziente Technik der Kraft-Wärme-Kopplung kann ein Wirkungsgrad von ca. 80% erreicht werden. Im Vergleich dazu die Atomkraft mit 30 – 40% oder ein reguläres Kohlekraftwerk mit 25 – 50%, bei dem die beim Verbrennungsprozess entstehende Restwärme nicht ausgenutzt wird.

Fortschrittlich sicherlich, da hier die Energie aus nachwachsenden Rohstoffen mit einem beeindruckenden Wirkungsgrad erzeugt wird. Allerdings sind sich die Besucher/innen einig, dass Holz zwar ein wichtiges Standbein in der Energiegewinnung der Zukunft ist, aber keineswegs das einzige sein darf, um eine zu starke Nutzung der heimischen Wirtschaftsforste zu vermeiden.