Bechterdisser Straße – Amphibienschutz

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Anfrage der GRÜNEN zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz am 15.10.2013:

Im Rahmen der Erschließung des Gewerbegebietes „Niedermeyers Hof/Erdbeerfeld” wurden, um der ökologischen Hochwertigkeit – gerade im Bereich der Amphibien – Rechnung zu tragen, zwei Querungshilfen in Form von Kleintiertunneln unter der Bechterdisser Straße per politischem Beschluss eingefordert. In diesem Zusammenhang sollte ebenfalls ein „effektives, wirkungsvolles Leitsystem ohne Fallenwirkung” (Protokoll Landschaftsbeirat vom 20.03.2013 und StEA vom 02.07.2013) eingerichtet werden.

Vor Ort bietet sich aber nun das Bild, dass wieder ein saisonaler Amphibienzaun aufgestellt, nicht aber das geforderte Leitsystem realisiert wurde. Kleintiertunnel ohne dazugehöriges, dauerhaftes Leitsystem gelten als uneffektiv.

Vor diesem Hintergrund bitten wir zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz um die Beantwortung der folgenden Anfrage:

Zu welchem Zeitpunkt ist angedacht, das Leitsystem umzusetzen?

Zusatzfragen:

  1. Werden die Baukosten für das Leitsystem, wie bislang vereinbart, von der WEGE/BBVG getragen, da es sich letztlich um Erschließungsmaßnahmen handelt?
  2. Ist beabsichtigt, einen dritten Tunnel unter der Bechterdisser Straße einzubauen, wie von der AG Amphibien und Reptilien des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgebung e.V. gefordert?

Antwort der Verwaltung:

Herr Wörmann teilt mit, dass das Gewerbegebiet Niedermeyers Hof von der BBVG entwickelt werde, die hierfür einen eng begrenzten Finanzrahmen zur Verfügung habe. Für den Amphibienschutz sei eine Summe von max. 70.000 Euro kalkuliert worden, mit denen ein Leitsystem bestehend aus zwei Kleintiertunneln sowie entsprechender Leitzäune umgesetzt werden sollte. Auf Grund nicht auskömmlicher Kostenschätzungen Externer und des Ausschreibungsergebnisses für den Einbau der Tunnel in die Bestandsstraße haben im Rahmen dieses Budgets keine stationären Leitzäune mehr errichtet werden können.

Gleichwohl seien die stationären Leitzäune sehr wichtig, um jährliche Kosten für mobile Einrichtungen einzusparen. Die hierfür notwendige Detailplanung sowie eine Kostenschätzung liegen noch nicht vor. Die örtlichen Verhältnisse mit einem Radweg und einem Entwässerungsgraben erschweren hierbei die Suche nach einer tragfähigen Lösung. Auch die Finanzierung sei derzeit noch nicht abschließend geklärt. Dennoch sei man optimistisch, dass der Bau in 2014 erfolgen könne.

Der von Naturschützern eingeforderte dritte Kleintiertunnel sei zwar fachlich wünschenswert, aber aus Sicht der Verwaltung nicht zwingend notwendig. Zudem sei die vom Naturwissenschaftlichen Verein angebotene Mitfinanzierung des dritten Tunnels bei weitem nicht kostendeckend.

Frau Heidsiek bedankt sich für die Beantwortung der Anfrage und verweist auf das große Amphibienvorkommen an dieser Stelle. Daher sei es wichtig, dass die Umsetzung fachgerecht erfolge. Frau Bender vom naturwissenschaftlichen Verein habe darauf hingewiesen, dass die Leitsteine der jetzt eingebauten Amphibientunnel in einem falschen Winkel eingebaut worden seien und die Tunnel nicht in dem gewünschten Maß von den Tieren angenommen würden. Hierzu habe ihre Fraktion vor Sitzungsbeginn entsprechende Fotos verteilt. Sie halte des Weiteren den Bau des dauerhaften Leitsystems für wichtig, da der Aufwand für die ehrenamtlichen Helfer sehr hoch sei. Sie sei froh, dass die Verwaltung das noch fehlende Leitsystem im nächsten Jahr errichten wolle.

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.