GRÜNE: Probleme an den Grundschulen bleiben – mehr einzügige Schulen im nächsten Schuljahr

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Die Anmeldezahlen machen deutlich, die Prognosen, die die Verwaltung hinsichtlich der zu erwartenden Schülerinnen und Schüler im Laufe des Prozesses der Schulentwicklungsplanung vorgelegt hatte, stimmen. Die Anzahl der Kinder, die angemeldet wurden, liegt in diesem Jahr um fast 200 unter dem Wert von 2011/12 bei 2804 Kindern. 2011/12 wurden noch 2995 Kinder angemeldet, da bis zu dem Zeitpunkt noch die in 13 Monaten geborenen Kinder angemeldet wurden.

Die rot/grüne Landesregierung hat das weitere Vorziehen des Schuleinzugsalters beendet, dadurch wechselt jetzt wieder nur ein kompletter Jahrgang an die Grundschulen. Der Trend zur Anmeldung an eine andere als die wohnortnahe Schule hat sich leicht verstärkt. Besonders in Dornberg, wo die Eltern mit dem Slogan “kurze Beine- kurze Wege” für den Erhalt ihrer Schulen gekämpft hatten, werden 36% der Kinder nicht an “ihrer” Schule angemeldet. Sowohl die Bekenntnisschule in Hoberge-Uerentrup als auch die Grundschule Schröttinghausen liegen mit den Anmeldezahlen an der untersten Grenze dessen, was die Bildung einer Eingangsklasse ermöglicht.

Dr. Inge Schulze: “Wenn sich an den Schulen, wo die Anmeldezahl am untersten Limit liegt, nicht noch etwas verändert, erhöht sich die Zahl der Schulen, die nur eine Eingangsklasse bilden können von vier im Jahr 2011/12 auf sieben im kommenden Schuljahr. Ich kann mir kaum vorstellen, dass an diesen kleinen Schulen dauerhaft die Qualität des Unterrichts garantiert und die Organisation der Vertretung geregelt werden kann.

Ein weiterer Aspekt ist bedenklich. Die vom Schulausschuss beschlossene Vorgabe, dass an allen Schulen etwa gleich große Klassen gebildet werden sollen, lässt sich auf der Basis dieser Anmeldezahlen nur schwer realisieren. Wie sollen aber jedem Kind gleiche Bildungschancen eröffnet werden, wenn an vier Grundschulen in Dornberg es Klassenstärken von unter 20 Kindern gibt und im Stadtbezirk Heepen in fünf von sieben Grundschulen mehr als 25 Kinder in jeder Klasse sind. Eine ähnliche Tendenz ergibt sich auch in Jöllenbeck und in Schildesche.

Ich hoffe, dass es der Verwaltung gelingt durch Beratung von Eltern zur Umwahl doch noch vergleichbare Klassenfrequenzen an allen Schulen in der Stadt zu erreichen und Eingangsklassen mit mehr als 25 Kindern überall zu vermeiden. Das wird zwar ein mühsamer und aufwendiger Prozess, im Interesse von Chancengerechtigkeit bleibt aber zur Zeit keine andere Möglichkeit.”