GRÜNE zu Mufflons an der Hünenburg: Muffel müssen bleiben!

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Das Verwaltungsgericht Minden, das über den Fortbestand der Mufflonherde im Teutoburger Wald entscheiden sollte, hat es sich leicht gemacht und den Schwarzen Peter zurück an die Stadt gespielt. Der Abschussplan 2012/2013 soll aufgehoben werden und die Untere Jagdbehörde soll – so der Tenor in der mündlichen Verhandlung vom vergangenen Freitag – „unter Beachtung der Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichts neu entscheiden”. Da das Gericht offenbar der Auffassung ist, dass die von den Mufflons verursachten Schäden so schwerwiegend sind, dass sie im Bezug auf die Eigentumsrechte der Klasing´schen Familienstiftung nicht hinzunehmen seien, befürworten sie einen Komplettabschuss der Herde.

Beinahe 50 Jahre lang im Bielefelder Wald geduldet, müssen die Mufflons jetzt um ihr Leben bangen, weil einer der sechs Waldbesitzer (die Klasing´sche Familienstiftung), der 550 ha großen Fläche, auf der sich die Tiere aufhalten, wirtschaftliche Interessen über den Tier-schutz stellt. Die Klasings möchten die durch Verbiss, Schälen und Rammen der Bäume angerichteten Schäden, die die Mufflons verursachen, nicht weiter tolerieren. Traurig, dass ihnen hier nichts weiter einfällt, als auf einen Abschuss der kompletten Herde zu bestehen. Alternativen, wie einen Schutz der wirtschaftlich interessanten Z-Bäume (Zukunftsbäume) durch Frass- und Rammschutz-Manschetten, die die Stämme in Mufflonhöhe vor deren „Übergriffen” schützen, lehnte die Familienstiftung ab – obwohl die Kreisjägerschaft vorschlug, diese in Eigenregie anzubringen. Auf ebenso wenig Gegenliebe stieß der Vorschlag, die Mufflons durch zusätzliches Angebot von Raufutter von den Bäumen abzulenken.

Rainer Hahn, Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz: „Umfragen wie die aus der Neuen Westfälischen vom 18./19.01.2013 zeigen, dass den Bielefelderinnen und Bielefeldern sehr viel an ihren Mufflons liegt. 84,9% der Teilnehmenden sprachen sich dort für einen Erhalt der Herde aus. Wir GRÜNE möchten erreichen, dass alle Möglichkeiten ausge-lotet werden, die den Verbleib der Tiere ermöglichen.”

PD Dr. Jörg van Norden, Vorsitzender des Ausschusse für Umwelt und Klimaschutz: „Natürlich gehören die Mufflons nicht zu unseren heimischen Wildarten. Allerdings geht es in diesem Fall nicht um eine Neuansiedlung, sondern um den Erhalt einer Herde, die bereits seit 50 Jahren vor Ort ansässig ist. Die Stadt kann jetzt immerhin noch das Oberverwaltungsgericht Münster anrufen, wenn es in den weiteren Gesprächen keine einvernehmliche Einigung gibt.”

Die GRÜNEN werben außerdem um eine Beteiligung an der Online-Petition zum Erhalt der Mufflonherde am Teutoburger Wald unter:

http://www.change.org/de/Petitionen/entscheidungsträger-im-rechtsstreit-um-den-erhalt-der-mufflonherde-im-teutoburger-wald-bitte-lassen-sie-die-tiere-leben

https://www.openpetition.de/petition/online/petition-zur-rettung-der-bielefelder-mufflons