Urbanes Grün

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Am 25. Juli 2011 machten sich im Rahmen einer Sommeraktion der GRÜNEN Bielefelder Ratsfraktion Mitglieder aus dem Rat, den Bezirksvertretungen und den Bereichen Umwelt und Stadtentwicklung auf den Weg, um in Form einer kleinen Fahrradtour Projekte im Bereich der urbanen Landwirtschaft im Innenstadtbereich zu besuchen.

Dabei führte der Weg zuerst zu den Luttergärten des Helmholtz-Gymnasiums – einem mobilen Biogemüse-Garten als soziales Stadtteilprojekt nach dem Vorbild des Prinzessinnengartens in Berlin. Die Projektleiterin Doris Eberhardt führte die Besucher durch den Garten und erklärte die Idee, die hinter dem Luttergarten steht. Der Anbau der Pflanzen erfolgt in mobilen Kisten, die in den Sommerferien zur besseren Pflege den Standort wechseln können und sollen. Eine Kooperation zwischen der Schule, umliegenden Senioreneinrichtungen und der Nachbarschaft, bei der die Schüler von den gärtnerischen Erfahrungen der Älteren profitieren sollen und der Garten als sozialer Treffpunkt und Keimzelle für weitere Gärten fungieren soll. Das Projekt wurde im Mai 2011 vom Fachbeirat des Bielefelder Bildungsfonds zusammen mit 5 anderen Schulen auf Bielefelder Stadtgebiet als förderungswürdig ausgewählt.

Weiter ging es zum Garten von Transition Town (TT) an der Bleichstraße, in dem nach Kriterien der Permakultur gewirtschaftet wird. Als fachkundige Gesprächspartner standen u.a. Markus Kampmeier, Gerd Wessling und Martin Roth von TT Bielefeld zur Verfügung. Permakulturell gestaltete Lebensräume werden als Systeme aufgefasst, in denen das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen rücksichtsvoll so miteinander kombiniert wird, dass die Bedürfnisse aller adäquat erfüllt werden. Bei dem Design solcher Systeme werden insbesondere die integrativen Denkansätze und Erkenntnisse aus Systemtheorie, Biokybernetik und Tiefenökologie angewandt. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit nicht nur auf die einzelnen Bestandteile (= Elemente), sondern insbesondere auf die Beziehungen zwischen den Elementen und deren optimale Nutzung für den Aufbau produktiver Systeme.

Den Abschluss der Fahrradtour bildete ein Besuch auf dem Neumarkt, auf dem die Künstlerinitiative „ART at WORK” in Person von Pip Cozens ein Aktionskunstprojekt zur Zwischennutzung eines Teils der Fläche vorstellte. Die „Kokopelli-Gärten” sollen mobil realisiert werden und als internationaler Garten Kindern, Familien, Anwohnern und Interessierten das Thema Ernährung mit Bioanbau nahebringen. Interkulturelles Lernen eingebunden in ein Schulprojekt ist das zweite Standbein. Es gibt bereits Kooperationsplanungen mit der Naturfreundejugend, der Stadtbibliothek und dem ISB.

Die Mitfahrer zeigten sich in der Bilanz fasziniert von der Vielfalt der Projekte und Inge Schulze, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Ratsfraktion, fasste es noch einmal kurz zusammen: „Es ist erstaunlich, welche Vielfalt an urbanen Gärten im Laufe des letzten Jahres im Innenstadtbereich Bielefelds gewachsen ist. Sie tragen zu einem grüneren Stadtbild bei, bieten Lern-Aspekte für Groß und Klein und unterstützen maßgeblich die soziale Vernetzung der einzelnen Stadtteile und Interessengruppen. Und wir hoffen, dass diesen vorbildlichen Gartenprojekten in ihrer Anzahl noch ein Menge folgen werden.”