Verlässliche digitale Ausstattung

Zur Digitalstrategie und Medienentwicklungsplan hat die schulpolitische Sprecherin Lisa Brockerhoff am 15.09.2022 folgende Rede im Rat der Stadt Bielefeld gehalten:

Sehr geehrte Damen und Herren sehr geehrter Oberbürgermeister,

die Digitalisierung in Schule wird mit dem Medienentwicklungsplan auf sichere und zukunftsfähige Füße gestellt.

Dabei geht es im Medienentwicklungsplan nicht nur, wie die Diskussion eben im Schulausschuss vermuten lässt, um die Ausstattung von Schüler*innen mit Laptops sondern auch um die Klassenraum Ausstattung, den Support durch Fachpersonal und um ein Medienlabor, in dem die Digitalisierung weiterentwickelt werden kann, in dem Lehrpersonal sich austauschen und Fortbildungen stattfinden und Innovationen schneller in den Schulalltag übernommen werden können.

Daher freuen wir uns über den Medienentwicklungsplan, der maßgeblich zur Zukunftsfähigkeit unserer Schulen beiträgt.

Ein wichtiger Baustein für die Digitalisierung von Schule ist und bleibt sicherlich eine 1:1 Ausstattung von Schüler*innen. Dabei geht es aber um das Wie. Wir wollen Schulen eine verlässliche Digitalisierung bieten, die nachhaltig finanzierbar ist. Daher wollen wir eine 1:2 Ausstattung für die Schulen langfristig Garantieren, nicht nur jetzt sondern auch in den kommenden Jahren. Eine 1:1 Ausstattung wird dabei angestrebt – hier muss aber Bund und Land mit finanzieren wir können als Kommune nicht alle Aufgaben alleine übernehmen. Eine nachhaltige 1:1 Ausstattung können wir in Bielefeld nicht finanzieren – denken wir doch bitte daran, das Geräte auch ausgetauscht werden müssen und dass es nicht damit getan ist, diese einmalig anzuschaffen. Folgekosten kommen oben drauf, Apps, Wartung und der Austausch von Altgeräten. Daher sind Finanzierungen ca. alle 5 Jahre nötig. Hier brauchen Schulen Verlässlichkeit!

Die CDU und auch die FDP fordern beide eine 1:1 Ausstattung die wir in Bielefeld schaffen sollen – ohne Bund und Land bei der Lernmittelfinanzierung mitzunehmen. Beide wollen diese auf unterschiedliche Weise erlangen.

Die CDU will, das wir diese selber finanzieren – eine einfache Lösung, die sie aus der Opposition einfach stellen können. Anstatt solche Anträge zu stellen, sollten sie mit uns im Land die Verantwortung wahrnehmen und Kommunen und Schulen bei der Digitalisierung unterstützen. So freuen wir uns auf einen gemeinsamen Antrag im Land, der die 1:1 Ausstattung nachhaltig sichert.

Die FDP möchte auch eine 1:1 Ausstattung und zwar gerne durch bring your own device. Wie sie selber in Ihrem Antrag im Digitalisierungsausschuss formulieren, wollen sie die Ungleichheit die hierdurch entsteht in Kauf nehmen und auch noch beforschen. Was für eine Vorstellung – wir fassen Beschlüsse, die Ungleichheiten manifestieren und gucken uns das auch wissenschaftlich an. Auch geht das Konzept von Bring Your own Device an der Lebensrealität der Schulen vorbei. Dabei geht es nicht nur darum, ob ein Kind ein älteres Gerät hat als ein anderes. Es geht auch darum, dass dann Geräte in der Schule sind, die den technischen, auch datenschutztechnischen Anforderungen nicht genügen. So werden dann Bildungsungerechtigkeiten manifestiert, die sich die FDP dann auch noch anschauen will. Wir dagegen sehen die Aufgabe der Politik darin, Bildungsungerechtigkeiten abzuschaffen.

Es gilt das gesprochene Wort