Wege aus der Energiearmut: Runder Tisch wird wieder eingerichtet

Angesichts rasant steigender Energiepreise wird in Bielefeld der Runde Tisch „Wege aus der Energiearmut“ wieder eingeführt. Die Ratskoalition beauftragt die Verwaltung beim nächsten Sozial- und Gesundheitsausschuss das Gremium einzurichten, das Energieversorger, Sozialbehörden und Verbraucher- bzw. Schuldnerberatung in den Dialog bringen soll. Sie sollen ein Konzept für ein regelhaftes Verfahren zur Abwendung von Energiesperren sowie für präventive Maßnahmen erarbeiten.

Corona-bedingt haben viele Haushalte durch Kurzarbeit und den Wegfall von Minijobs Einkommensverluste erfahren. „Angesichts rasant steigender Energiepreise wächst für Menschen mit niedrigen Einkommen und für Sozialleistungsbeziehende das Risiko, in eine Verschuldungssituation bei ihrem Energieversorger zu geraten,“ sagt Regine Weißenfeld, Sprecherin im Sozial- und Gesundheitsausschuss der SPD-Ratsfraktion.

Erschwerend hinzu kommt, dass die ausgewiesenen Anteile der Sozialleistungen für Haushaltsenergie in vielen Fällen nicht bedarfsdeckend sind. Zudem gab es kürzlich eine Insolvenzwelle mehrerer privater Energieversorger, was dazu geführt hat, dass diese Kund*innen nun mit teuren Neukundentarifen der Grundversorger konfrontiert sind.

„Ein Runder Tisch ‚Wege aus der Energiearmut‘ soll geeignete Maßnahmen einleiten, die verhindern, dass Betroffene in eine Energieschuldenfalle geraten,“ erklärt Angelika Beier, sozialpolitische Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE. „Dabei ist unter anderem die bestehende Praxis und der Austausch zwischen den Institutionen entscheidend, damit frühzeitig Stromsperren vermieden werden können,“ sagt Joachim Hood, sozial- und gesundheitspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion.