Flächen sind endlich – Ausgleichsmaßnahmen verringern nur zu einem geringen Teil die Folgen des Flächenverbrauchs!

Die Grünen begrüßen das Anlegen eines Kornfeldes auf dem Gelände der Firma Oetker als eine gute Idee, den Verbraucher/innen den Zusammenhang zwischen Landwirtschaft und Nahrungsmitteln zu verdeutlichen.

Die Aktion macht auf ein großes Problem in Bielefeld aufmerksam. Denn der Flächenverbrauch in unserer Stadt ist leider ungebrochen – jährlich wird etwa die Größe des Hufeisens neu versiegelt, durch neue Straßen oder neue Wohn- und Gewerbegebiete. Obwohl alle Menschen um die Bedeutung von Freiflächen für den Wasserhaushalt, das Stadtklima, für die Naherholung und den Naturschutz wissen, machen CDU, SPD, FDP und BfB keine Anstrengungen, die weitere Bebauung von Freiflächen zu verhindern.

Auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen in Bielefeld nehmen kontinuierlich ab. Selbst auf den besten Böden werden Wohn- oder Gewerbegebiete ausgewiesen. Die Gewerbegebiete an der Bechterdisser Straße in Heepen sind dafür ein Beispiel.

Fraktionsvorsitzende Dr. Inge Schulze: „Es ist allerdings ein Irrglaube, dass durch Ausgleichsmaßnahmen den Folgen der fortschreitenden Versiegelung begegnet werden könnte – Ausgleichsmaßnahmen können nur das Ausmaß des Eingriffs beschränken.“

Für vier Hektar neu versiegelte Fläche muss in der Regel nur 1 Hektar Ausgleichsfläche zur Verfügung gestellt werden. Falls das Gewerbegebiet in Heepen an der Bechterdisser Straße  um das „Erdbeerfeld“ erweitert wird, müssen für 39 ha neu versiegelte Fläche nur 9 ha Ausgleichsflächen geschaffen werden. Nur wenn – was leider auch noch geschieht – hochwertiger hundert Jahre alter Wald durch eine Bebauung vernichtet wird, muss auf einer entsprechend großen Fläche Wald neu gepflanzt werden.

Inge Schulze: „Keine Stadt in Deutschland muss heute mehr in die Fläche wachsen. Deshalb fordern wir die Wiedernutzung von Brachflächen und eine Verbesserung der Wohnqualität in den vorhandenen Siedlungsbereichen. Das schont Freiflächen und macht neue Straßen und neue Infrastruktur überflüssig.“

Dr. Inge Schulze
Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat und Kandidatin im WK 25