Atomausstieg führt nicht zu Strompreiserhöhungen!

Von mehr als 300 Stadtwerken in Deutschland, die selbst Strom produzieren, sind lediglich zwei, die Stadtwerke München und die Stadtwerke Bielefeld an einem Atomkraftwerk beteiligt.

Alle anderen Stadtwerke verkaufen aber auch Strom zu vergleichbaren Preisen und sind dabei – wie die Stadtwerke Bielefeld auch – wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen.

Es ist eine Mär, von dem kostengünstigen Atomstrom in Bielefeld zu sprechen und schon jetzt den Bürgerinnen weismachen zu wollen, sie müssten in Zukunft erheblich mehr bezahlen, wenn die Stadtwerke Bielefeld auf die Nutzung und den Verkauf von Atomstrom verzichten (s. Kommentar von Lothar Schmalen vom 2. April 2011).

Dr. Inge Schulze: „Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) – ein Zusammenschluss aller Stadtwerke – bewertet in seiner Stellungnahme vom 30. März 2011 einen schnelleren Atomausstieg sehr positiv. Durch eine neue Energiepolitik könnten sie ihren Marktanteil an der Stromproduktion in Deutschland (heute 10%) in den nächsten zehn Jahren von verdoppeln. Dabei wolle man vor allem in erneuerbare Energien investieren. Der Verband zitiert auch eine Studie des Ökoinstituts, die nach dem Atomunfall in Japan erstellt wurde. Die Studie belegt, dass alle 17 Atomkraftwerke in Deutschland mit einer Leistung von 20,5 Gigawatt noch in diesem Jahrzehnt vom Netz genommen werden können, ohne dass die Strompreise stärker als bisher schwanken. Der VKU erwartet im nächsten Jahrzehnt hauptsächlich zusätzliche Kosten für die Modernisierung der Verteilnetze (bis 2030 gut 25 Milliarden Euro). Die Kommunalvertreter sehen Chancen, durch Steigerung der Energieeffizienz Preiseffekten zu begegnen.“