GRÜNE: Während des Lockdowns die Schwächsten im Blick behalten!

Von dem aktuellen Lockdown sind Gruppen wie zum Beispiel von Armut bedrohte ältere Alleinstehende, aber auch wohnungslose oder drogenkonsumierende Menschen stark betroffen. In der kalten Jahreszeit kommen zu den Infektionsrisiken noch weitere Probleme wie der eingeschränkte Zugang zu Anlaufstellen oder mangelnde Aufwärmmöglichkeiten hinzu.

Mit einer Anfrage im Rat haben die GRÜNEN versucht herauszufinden, wie es diesen Menschen ohne Lobby gerade geht. Wichtig war auch zu erfahren, wie Vorsorge getroffen ist, um den besonderen Bedarfen dieser so genannten vulnerablen Gruppen in unserer Stadt in den Wintermonaten Rechnung zu tragen.

Für ältere armutsgefährdete Menschen hält die Stadt verschiedene Angebote vor, in die auch ehrenamtliches Engagement wie die Initiative Nachbarschaft eingebunden ist. Die Einzelfallhilfe der Quartierssozialarbeit berät teilweise im Freien und auf Spaziergängen und die Sozialarbeiter*innen versuchen durch regelmäßige telefonische Kontakte Gefühlen der Isolation vorzubeugen.

Drogenkonsument*innen finden weiterhin an sechs Tagen in der Woche Unterstützung im Drogenhilfezentrum (DHZ). Allerdings muss auch hier die Gastro Corona-bedingt geschlossen bleiben. Das DHZ hat daher ein Zelt aufgebaut und gibt Essenspakte aus. Aber wie auch anderswo, stellt auch das DHZ fest, „dass die Klientel hinsichtlich der Corona-Regeln immer nachlässiger, teilweise auch renitenter wird“, heißt es in der Antwort der Verwaltung und weiter: „Damit wächst auch der Druck auf das Personal.“

In der kalten Jahreszeit bietet die Stadt allen obdachlosen Menschen einen Unterkunftsplatz an, den sie auch ganztägig nutzen können. Und sie erarbeitet gemeinsam mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe Hygienekonzepte, um die bestehenden Angebote weitestgehend aufrecht zu erhalten wie etwa die Bahnhofsmission oder die ambulante medizinische Versorgung „Streetmed“.

„Es bleibt zu beobachten, ob die aufgezeigten Angebote der Stadt für Wohnungslose ausreichen oder weitere Optionen wie die Anmietung von Pensions- oder Hotelzimmern in Betracht gezogen werden müssen“, sagt Joachim Hood. Der sozialpolitische Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion forderte aber noch weiter, in der Antwort nicht erwähnte Gruppen in Blick zu nehmen – wohnungslose Frauen zum Beispiel oder auch Prostituierte. Hood: „Wir erwarten von der Verwaltung engen Kontakt zu den Trägern der Angebote, um kurzfristig reagieren zu können“.

Hinsichtlich der Auswirkungen des neuen Lockdowns erwarten die GRÜNEN von der Verwaltung, dass sie insbesondere den Trägern von stationären Einrichtungen für Senior*innen und für Menschen mit Behinderungen bei der notwendigen Umsetzung von Testkonzepten hilft. Nur so können unter Einhaltung der Corona-Regelungen Begegnungen mit Angehörigen an den bevorstehenden Feiertagen ermöglicht werden.