Öffentliches Hearing zur Baumschutzsatzung beschlossen

Einen Antrag aus demBürgerausschuss zur (Wieder-)Einführung einer Baumschutzsatzung für Bielefeldnahm die Koalition aus SPD, GRÜNEN und Piraten/Bürgernähe zum Anlass, sich demThema vertiefend zu widmen. Die Baumschutzsatzung, die Bielefeld seit 1977begleitete, wurde 2002 von CDU und FDP abgeschafft.

Zum „Klimaschutz“ gehört nichtnur der Baumerhalt, sondern darüber hinaus die Anpflanzung zusätzlicher Bäume.Gerade in stark versiegelten Stadtbereichen und deren Umfeld sind Bäume,Grüninseln und Wälder für Klima, Kühleffekte im Sommer und Gesundheit derBewohner*innen immens wichtig.

Im Ausschuss für Umwelt undKlimaschutz beschloss die Koalition mit den Stimmen der LINKEN ein öffentlichesHearing mit fachkundiger Besetzung. Hier sind Fachleute aus kommunalenVerwaltungen, Naturschutzverbänden und dem Fachverband geprüfter Baumpflegerebenso gefragt wie Vertreter aus dem Garten- und Landschaftsbau sowie von Hausund Grund für die Grundstücksbesitzer*innen. In diesem Kreis soll dieBaumschutzsatzungsthematik noch einmal von Grund auf analysiert werden: WelcheErfahrungen gibt es aus umliegenden Kommunen mit einer Baumschutzsatzung?Worauf ist bei einer zeitgemäßen Satzung zu achten? Wie können die Bürger*innenim Umsetzungsverfahren am besten eingebunden werden?

Die Koalition erhofft sich vondem Hearing ein vorurteilsfreies, offenes Gesprächsklima – auch im politischenRaum. Alte Vorbehalte sollen unter den aktuellen Forderungen nach mehrKlimaschutz und den Erfahrungen der Fachleute neu bewertet und diskutiertwerden. Die „Schere im Kopf“ soll es bei dieser Form der ergebnisoffenenDiskussionsrunde nicht geben.

Ole Heimbeck, umweltpolitischer Sprecher SPD-Ratsfraktion: „Es isthöchste Zeit den Baumschutz wieder stärker in den Fokus zu rücken, zumal derBaumbestand nicht nur durch Kettensägen, sondern auch durch den rasantverlaufenden Klimawandel akut gefährdet ist. Unsere waldreiche Landschaftkönnte bei den weiter ausbleibenden Niederschlägen in relativ kurzer Zeitdermaßen verändert werden, dass vom jetzigen Bestand nicht viel übrigbleibenwird.“

Klaus Feurich, umweltpolitischer Sprecher GRÜNE Ratsfraktion: „InBielefeld wird die Baumschutzsatzung nicht neu erfunden. Es gibt sie bundesweitin zahlreichen Kommunen wie z.B. Gütersloh – und das seit vielen Jahrzehnten.Dort ist sie ein Erfolgsmodell, dass durch die unterschiedlichen politischenLager unterstützt wird. Mittlerweile wirbt auch der Deutsche Städtetag miteiner Musterbaumschutzsatzung für mehr Baumschutz in den Kommunen. Baumschutzdarf nicht weiter im Spannungsfeld der Politik zerrieben werden!“

„Nichts kann der Erderwärmung so stark entgegenwirken, wie die Erhöhung des weltweiten Baumbestands. Was global wirksam ist, ist sinnvollerweise kommunal auch in Bielefeld umzusetzen“, meint Martin Schmelz, für die Ratsgruppe Bürgernähe/Piraten, „zum Erhalt und zur direkten Verbesserung unseres Stadtklimas!“