Fragwürdige Baumfällungen in Brackwede

Im Stadtbezirk Brackwede wurden im großen Umfang im Bereich der Osnabrücker Straße Bäume gefällt. Das Ausmaß ist erschreckend und die rechtliche Grundlage hierfür aus GRÜNER Sicht mehr als fragwürdig. In Zeiten des Klimawandels zählt jede Grün- und Waldfläche, jeder einzelne Baum. Das Vorgehen der privaten Investoren auf den Flächen an Hainbuchenweg und Dianastraße ist rücksichtslos und eine Ohrfeige für den Natur- und Klimaschutz. Wir fordern im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz eine Aufklärung der Vorgänge und Wiederauffortsung.

Konkret: Zum einen auf dem Grundstück zwischen Diana- und Idunastraße (rot umrandet). Hier berät die Bezirksvertretung Brackwede aktuell einen Aufstellungsbeschluss zum Bau von Wohnungen. Im Vorfeld ließ der Besitzer der Fläche jedoch bereits die Bäume fällen, obwohl der Flächennutzungsplan an dieser Stelle WALD ausweist. Zum zweiten wurde auf dem Grundstück Hainbuchenweg 3 ein alter Baumbestand (siehe Foto) gefällt. Gemäß Landschaftsplan handelt es sich hierbei eindeutig um Freiraum bzw. Wald mit Ziel “Erhaltung”. Zudem ist die Fläche als Landschaftsschutzgebiet geschützt und gemäß Zielkonzept Naturschutz dunkelrot, also „Naturschutz-Vorranggebiet“. Beide Flächen sind nach aktuellen Regionalplan als “Regionaler Grünzug” ausgewiesen.

Vor diesem Hintergrund stellen wir im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz am 22.03.2022 die folgende Anfrage:

Wie beurteilt die Verwaltung die Rechtmäßigkeit der beiden großflächigen Fällmaßnahmen und in welchen Umfang war das Umweltamt im Vorfeld eingebunden?

Zusatzfragen:

  1. Für den Fall der Unrechtmäßigkeit: Wird den Flächenbesitzern die Wiederbewaldung ihrer Flächen auferlegt und wie sind hier die nächsten Verfahrensschritte?
  2. Liegen der Verwaltung Informationen über eine Bauabsicht für die Fläche Hainbuchenweg 3 vor?