Kommunale Wärmeplanung: Bielefeld in Pole-Position bei der Wärmewende

Mit der Verabschiedung des Wärmeplanungsgesetzes (WPG) durch die Bundesregierung begann auch für Bielefeld eine neue Ära der städtischen Energieplanung. Gemäß den Anforderungen des WPG sind alle deutschen Kommunen verpflichtet, bis zum Jahr 2026 eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) zu entwickeln. Bielefeld nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein: Schon jetzt, gut zwei Jahre vor Ablauf der Frist, präsentiert die Stadt im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz den aktuellen Entwicklungsstand ihrer KWP.

Romy Mamerow, Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz: „Ich möchte mich ausdrücklich bei allen Beteiligten für die Arbeit an der kommunalen Wärmeplanung bedanken. Die Wärmewende ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Immerhin macht Wärme (und Kälte) mehr als 50 Prozent des gesamten
deutschen Endenergieverbrauchs aus. Es zeugt von großer Weitsicht, dass das Umweltamt zusammen mit den Stadtwerken schon 2022 mit der Wärmeplanung begonnen hat. Damit sind wir deutlich schneller als andere Kommunen.“

Die KWP hat zum Ziel die Wärmeversorgung der Kommunen langfristig nachhaltig und für die Bürger*innen praktikabel zu gestalten. Hierzu wurden im ersten Schritt bereits vorhanden Wärmebestände erfasst und Potentiale für die Zukunft analysiert. Mit der Entwicklung eines Transformationspfades sollen die Bürger*innen schrittweise auf dem Weg zur zukunftsfähigen, nicht-fossilen Wärmeversorgung begleitet werden.

Klar ist: Bielefeld setzt sich ambitionierte Ziele. Im Rahmen der Wärmewende müssen langfristig rund drei Viertel des gesamten Wärmebedarfes erstmals auf erneuerbare Wärmesysteme umgestellt werden. Klar ist zudem, dass nicht eine einzelne Technologie zum Erfolg führt, sondern eine Kombination aus vielen: u.a. Geothermie, (Freiflächen-) Solarthermie, Abwärme aus Abwasser und Klärwerken. Für den Aus- und Aufbau von Bielefelder Wärmenetzen sind also viele Quellen denkbar, zusätzlich zu den aktuell hauptsächlich genutzten Potentialen aus Müllverbrennungsanlage, Holzheizkraftwerken und Biogasanlagen.

Dominic Hallau, Co-Fraktionsvorsitzender GRÜNE Ratsfraktion: „Der Schlüssel zum Erfolg der Wärmenetze in Bielefeld liegt in der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Je mehr sich für einen Anschluss entscheiden, desto kostengünstiger wird jeder einzelne. Durch das Einrichten von Modellquartieren können wir nicht nur Kosten sparen, sondern auch wertvolle Erfahrungen sammeln und die Begeisterung für die Wärmewende wecken. 
Natürlich wird diese Transformation zahlreiche Baumaßnahmen über die nächsten Jahre erfordern. Aber dass alle Bielefelderinnen und Bielefelder klimaneutral und kostengünstig heizen können, ist diesen Aufwand allemal wert. Es ist jedoch ebenso wichtig, dass wir zusätzliche finanzielle Unterstützung durch Fördermittel von Land und Bund erhalten, um diese wichtige Initiative erfolgreich umzusetzen.”

Mehr Infos: https://www.bielefeld.de/waermeplanung