Mehr Bäume für Bielefeld

Der Countdown läuft: Noch bis zum kommenden Sonntag, den 15.08.2021 können alle Bielefelder*innen die Chance nutzen und der Stadtverwaltung unter https://www.bielefeld.de/strassenbaumkonzept ihre Wünsche für Straßenbäume mitteilen. Mit dieser Form der Bürger*innenbeteiligung hat bereits die Stadt Leipzig gute Erfahrungen gemacht, wo die Erstellung eines Straßenbaumkonzepts als Stadtentwicklungsprogramm angesehen wird – und das absolut zu recht. In Zeiten des Klimawandels mit extrem heißen, trockenen Sommern muss die Planung der Innenstädte neu gedacht werden: Stadtgrün und unversiegelte Flächen sind wichtige Grundlagen.

Ausgehend von der August-Bebel-Straße im Bereich zwischen Hermannstraße und Ravensberger Straße haben sich Mitglieder der Bielefelder Ratsfraktion und der Bezirksvertretung Mitte Gedanken über neue Bäume fürs Quartier gemacht.

Gudrun Hennke, Bezirksbürgermeisterin Mitte: „Viele Bielefelder*inne trauern immer noch den stattlichen Bäumen nach, die vor dem BAJ standen und im Rahmen des Hochbahnsteigbaus gefällt wurden. Zwar wurden Ersatzpflanzungen im Umfeld von der Verwaltung geplant, das heilt jedoch nicht die trostlose Situation vor Ort. An der August-Bebel-Straße brauchen wir dringend mehr Grün, gerade Bäume. die Schatten spenden und die breite Betonflucht aufwerten. Zwischen der Hermann- und der Ravensberger Straße sind unserer Ansicht nach Pflanzungen angesagt.“

Klaus Feurich, Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion für Umwelt, Klimaschutz und Energie: “Stadtbäume sind für das innerstädtische Klima immens wichtig. Alleine durch Beschattung und Verdunstungskälte können sie die Temperatur in Ihrem Umfeld um 10 bis 15 Grad senken. Durch die Verschattung von Fassaden und Straßenasphalt verhindert die Bäume deren Aufheizung. Bei der Neupflanzung von Straßenbäumen sollte die Wasserversorgung gleich mitgedacht werden. Eine Möglichkeit sind Baumrigolen. Sie speichern das Regenwasser und versorgen damit den jeweiligen Baum über einen längeren Zeitraum. Dadurch wird bei Starkregen gleichzeitig die Überschwemmungsgefahr reduziert. Somit haben Stadtbäumen neben der Verbesserung der Aufenthaltsqualität und des Stadtbildes noch weitere wichtige Funktionen im sich ändernden Klima: Sie wirken der Erhitzung der Stadt entgegen und halten das Wasser bei Starkregen zurück.”

Beim Spaziergang der GRÜNEN durchs nähere Quartier kamen Ideen für rund 40 neue Bäume zusammen – und noch einmal zusätzlich acht Standorte auf privaten Flächen wie dem REWE-Parkplatz oder dem Parkplatz der Ecclesia-Gemeinde an der Turnerstraße.

Sarah Laukötter, Fraktionsvorsitzende GRÜNE in der BZV Mitte: „Wir möchten in den letzten Tagen der Beteiligung noch einmal für die Chancen des Straßenbaumkonzepts werben. Hier geht es nicht nur darum, sich einen Baum vor dem eigenen Fenster zu wünschen, sondern die Möglichkeit zu nutzen, all die Standorte zu melden, wo man/frau sich immer schon Bäume gewünscht hat. Hier lohnt es sich, groß zu denken. Unsere Ideen für Bäume auf privaten Flächen möchten wir als Einstieg in die Diskussion um die klimagerechte Zukunft unserer Stadt verstanden wissen, … an deren Ende im Ergebnis hoffentlich viele neue Bäume stehen werden.“