13.02.2015: »Patrioten« oder Parallelgesellschaft

CriminalWas steckt hinter Pegida, ihren Ablegern und was sind Anforderungen an die Zivilgesellschaft?
Diskussion mit Prof. Dr. Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
an der Uni Bielefeld, Moderation: Senol Keser

TERMIN: Freitag, 13.02.2015, 19.00 Uhr
ORT: VHS Bielefeld (Historischer Saal, 3. Etage)

Veranstalter: Bielefelder Bündnis gegen Rechts; VHS Bielefeld; Grüner Salon Bielefeld;  Rosa-Luxemburg-Club Bielefeld

Seit Oktober 2014 gibt es ein neues Phänomen in Deutschland. Unter dem Namen „Patriotische Europäer gegen die
Islamisierung des Abendlandes“ versammeln sich allwöchentlich Menschen zu Demonstrationen und Kundgebungen. Den größten Zulauf erhalten sie in Dresden und Leipzig, wo zuletzt mehr als 15.000 Teilnehmer/innen zu verzeichnen
waren.

Während die Organisatoren vielfach eindeutig rechtsextremistische oder rechtspopulistische Hintergründe
haben, sind die Teilnehmer/innen offenbar von ganz unterschiedlichen Gründen motiviert. Diffuse Ängste oder soziale
Abstiegserfahrungen sind ebenso anzutreffen wie Vorurteile, Verschwörungstheorien oder Hass gegen Minderheiten, „die“ Politiker/innen und Medien, die als „Lügenpresse“ beschimpft werden.

Zwar scheint sich die Organisationsgruppe der Demonstrationen in Sachsen gerade aufzulösen. Niemand kann
jedoch derzeit sagen, wie es mit der Bewegung selbst weitergehen wird. Ihre Anschlussfähigkeit in Richtung des organisierten Rechtsextremismus und der rechtspopulistischen AfD ist offensichtlich.

Was steckt hinter diesen Bewegungen? Wie sollte die Zivilgesellschaft mit dem Phänomen umgehen? Reichen die Kundgebungen für Vielfalt und Toleranz aus, an denen sich in den letzten Wochen hunderttausende Menschen beteiligt
haben? Helfen Diskussionsveranstaltungen mit den Anhängern? Wohin bewegt sich die Republik angesichts der medial
ungeheuer präsenten Demonstrationen in den vergangenen Wochen?