19.12.: Diskussionsabend mit Prof. Andreas Zick

Die Erfolge der Rechtspopulist*innen in vielen europäischen Staaten, die Wahlerfolge der AfD bei den letzten Wahlen in Deutschland und der Wahlsieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen in den USA zeigen: neurechte Einstellungen sind salonfähig geworden.

Mit Begriffen wie „Identität“, „Widerstand“ oder „Lügenpresse“, aber auch mit ihrer „Anti-Establishment“-Attitüde  gelingt es einer „Neuen Rechten“ derzeit zunehmend nationalistisch-völkische Ideologien zu transportieren. Was früher als offener Rechtsextremismus daher kam, zeigt sich nun in einem vermeintlich intellektuellen Gewand. Mehr als ein Viertel der Deutschen vertritt inzwischen solches Gedankengut, das auf Verschwörungsmythen, wie z.B. der angeblichen Unterwanderung durch den Islam oder das Bestehen eines Meinungsdiktats aufbaut.  Insbesondere bei AfD-Wähler*innen sind fremden- und muslimfeindliche Einstellungen und die Abwertung asylsuchender und arbeitsloser Menschen besonders stark verbreitet.

Andererseits existiert in Deutschland weiterhin eine breit demokratische Mitte, die für die „offene Gesellschaft“ mit Werten wie Gleichwertigkeit und Demokratie eintritt und Gewalt deutlich ablehnt. Mehr als die Hälfte (56%) der Befragten einer repräsentativen Studie findet es gut, dass Deutschland Geflüchtete aufnimmt.

Befindet sich unser Land in einer Zerreißprobe? Zwischen denjenigen, die die demokratischen und gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte vertreten und verteidigen und denjenigen, die diese zurückdrehen wollen? Tritt die demokratische Zivilgesellschaft ausreichend ein gegen Positionen der Rechtspopulisten à la Höcke und Gauland, die Fremdenhass und Islamfeindlichkeit verbreiten und zurück zu den „völkischen Werten“ möchten? Wie kann den „postfaktischen“ Argumentationen der „Neuen Rechten“ entgegengetreten werden?

Diese und weitere Fragen wollen wir gemeinsam erörtern mit Prof. Dr. Andreas Zick (Leiter des Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld), der Ende November die neueste FES-Studie zu rechtsextremen und menschenfeindlichen Einstellungen in Deutschland veröffenlichte.

 

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„Gespaltene Mitte – Wie  ist es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt bestellt?“

 Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Andreas Zick (Leiter des IKG)

19.12. 2016 um 19.30 Uhr,

Historischer Saal, VHS Bielefeld.

 Moderation: Britta Haßelmann (MdB)