Baumschutzsatzung? Weihnachten ist gerettet!

Im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz werden aktuell zwei so gut wie identische Anträge von CDU und FDP beraten, die die Baumschutzsatzung ändern möchten. In Zukunft sollen, wenn es nach den beiden Parteien ginge, Weihnachtsbaumspenden in Form von Nadelbäumen, von der Baumschutzsatzung ausgenommen sein.

Hierzu Klaus Feurich-Tobien, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion: „CDU und FDP führen an dieser Stelle eine Phantomdebatte. Man stellt es absichtlich so dar, als ob die Stadt viele Weihnachtsbaumangebote von Bielefelder Bürgerinnen und Bürgern aufgrund der Baumschutzsatzung ablehnen müsste, nur um sich dann die Bäume für teuer Geld und aufgrund des langen Transports mit viel produziertem CO2 unökologisch und klimaschädlich aus dem Umland zu besorgen. Dem ist nicht so!“

Es ist auch ohne Änderung der Baumschutzsatzung bereits jetzt möglich, aus den sogenannten Außenbereichen Bielefelds, auf denen keine Bebauungspläne liegen und für die somit die Baumschutzsatzung ohnehin nicht gilt, Weihnachtsbäume zu beziehen und natürlich auch zu spenden. Somit wird Bielefeld auch weiterhin ohne eine Änderung der Satzung zuverlässig mit Bielefelder Weihnachtsbäumen versorgt sein.

Warum also die ganze Aktion und der ganze Wirbel? Wahrscheinlich geht es CDU und FDP nur um eine Aufweichung der Baumschutzsatzung, an der sie sowieso ständig herumkritisieren. Zuverlässig zu jeder Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz stehen überflüssige Anfragen und Anträge der beiden Parteien zur Satzung auf der Tagesordnung, mit der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung unnötig beschäftigt und die Satzung in Misskredit gebracht werden sollen.

„Diese ganze Weihnachtsbaumdebatte ist nichts weiter als eine politische Posse von CDU und FDP. Inhaltlich gegenstandslos verkaufen sie sich als die großen Kümmerer. Dabei bleibt jedoch unerwähnt, dass Weihnachtsbaumspenden ein gutes Geschäft für beiden Seiten, den Gebenden und den Nehmenden, sein können. Für die Fällung eines großen Nadelbaumes sind Kosten im Bereich von 1000 Euro und mehr nicht ungewöhnlich. Diese Kosten trägt im Fall der Weihnachtsbäume die Stadt.“, so Klaus Feurich-Tobien weiter.

Große, schön gewachsene Nadelbäume sind mittlerweile in der Innenstadt und den Zentren der Stadtbezirke eher eine Seltenheit geworden. Genau deswegen sind auch sie von der Baumschutzsatzung geschützt. Es wäre schade, wenn diese Bäume unter dem Deckmantel des wohlmeinenden Weihnachtsgedankens gefällt werden dürften, nur weil die Besitzer sie loswerden wollen.