Ehlentruper Weg: Straßenraum muss endlich gerecht verteilt werden

Der Ehlentruper Weg: Eine wichtige Radverkehrsverbindung von Stieghorst durch den Bielefelder Osten in die Innenstadt, mit bis zu 1600 passierenden Radler*innen pro Tag gut befahren. Aus Sicht von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen ist der Ehlentruper Weg aber weder komfortabel und noch sicher. Denn da Autos auf beiden Seiten parken, können Sicherheitsabstände bei Begegnungsverkehren oft nicht eingehalten werden und Unfälle durch „Dooring“ drohen. Gut also, dass der Straßenraum gemäß dem Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses nun umgestaltet wird.

Dominic Hallau, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion: „Es ist gut und wichtig, dass wir endlich eine gerechte Verteilung der Verkehrsflächen zu Gunsten aller Verkehrsteilnehmer*innen durchführen. Aus dem Ehlentruper Weg wird eine Fahrradstraße, die den rechtlichen Standards weitgehend entspricht! Den Vorwurf, den Umbau der Straße nur zu Lasten des Autos durchzuführen, weisen wir zurück. Bislang sind die Bedürfnisse von Fuß- und Radverkehr nämlich deutlich vernachlässigt. Das wollen wir nun endlich heilen. Durch die zentrale Bedeutung dieser Ost-Mitte-Achse ist die Straße im verkehrlichen Gesamtkontext zu sehen. Insofern sind, neben den Anwohner*innen mindestens die rund 1600 Radler*innen und 300 Fußgänger*innen pro Tag mit einzubeziehen, die die Straße ebenfalls nutzen. Tendenz steigend, denn wir können damit rechnen, dass der Ehlentruper Weg deutlich mehr und sicherer genutzt wird, wenn er die Form einer echten Fahrradstraße mit 4,50 Meter Breite hat.“

Bislang gibt es zwischen Niederwall und Otto-Brenner-Straße 278 Parkplätze im Plangebiet. Nach Auskunft der Verwaltung benötigen wir jedoch nur 83 Stellplätze im Straßenraum für die angemeldeten KFZ, die nicht auf Privatgrundstücken abgestellt werden können. Nach dem Umbau des Ehlentruper Weges zur Fahrradstraße bleiben also mehr als doppelt so viele Stellplätze erhalten als eigentlich durch Anwohner*innen gebraucht werden.

„Denjenigen, die behaupten, wir wären in der Überlegung um die Parkplatzsituation nicht kompromissfähig gewesen, sei folgendes gesagt: Der gültige Beschluss aus dem Stadtentwicklungsausschuss ist bereits ein Kompromiss. Wenn wir die Richtlinien für Fahrradstraßen hart auslegen würden, würden weitere 60 Parkplätze entfallen“, erklärt Dominic Hallau weiter, “In Konstellation mit CDU und FDP hat die SPD Mitte den Anwohner*innen falsche Hoffnungen gemacht und eine Idee zur „Rettung“ weiterer 50 Stellplätze präsentiert, die eigentlich keine war, da sie die aktuellen Standards zu Fahrradstraßen schlichtweg ignoriert.”