GRÜNE zu trockenen Sommern: Es gibt viel zu tun – auch in Bielefeld!

Strahlendblauer Himmel, hochsommerliche Temperaturen, kein Wölkchen in Sicht: Es ist Sommer! Doch so unbeschwert wie vor einigen Jahrzehnten lassen sich die Sommermonate nicht mehr genießen. Ein Blick in den Dürremonitor des Helmholtz–Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigt: Die vergangenen Jahre (besonders 2019 und 2020) waren so trocken, wie selten zuvor: die Bodenoberflächen ausgetrocknet, das für Pflanzen verfügbare Wasser in den tieferen Erdschichten erschreckend gering.

Das macht sich natürlich auch vor Ort in Bielefeld bemerkbar: So nutzen in den Außenbezirken Bielefelds einige Haushalte private Brunnen zur Eigenwasserversorgung. Da in den vergangenen Sommern aufgrund anhaltender Dürre und somit ausbleibendem Regen die Grundwasserspiegel sanken, war es diesen Bielefelder*innen teilweise nicht mehr möglich, Wasser für den Eigenbedarf zu fördern. Ihren Bedarf mussten sie anderweitig decken. Dem möchte die Bielefelder GRÜNE Ratsfraktion auf den Grund gehen. Anhand einer Anfrage im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz möchten wir Basisdaten erhalten: Wie viele Bielefelder Haushalte sind von diesem Problem eigentlich betroffen? Gibt es Möglichkeiten, diese Haushalte im Ernstfall mit Wasser zu versorgen und ist es möglich, sie ans Stadtnetz anzuschließen?

„Aber das sich wandelnde Klima hat viele Aspekte mehr, denen wir uns widmen müssen.“, betont Dominik Schnell, designierter Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz, „Bielefeld hat den Klimanotstand ausgerufen. Wir haben mit unserem Klimaanpassungskonzept einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, mit dem wir unsere Stadt fit für die Zukunft machen können. Flächenentsiegelungen, Straßenbaumkonzept, Begrünung von Dächern und Fassaden sowie Pocket Parks (Miniparkanlagen im innerstädtischen Raum) sind zentrale Elemente auf dem Weg zu mehr Lebensqualität in der Stadt. Nun geht es daran, diese Maßnahmen auch zügig umzusetzen.“

Klaus Feurich, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion ergänzt: „Wir warten schon gespannt auf das Naturwaldkonzept, in dem uns die Verwaltung vorstellen wird, wie es gelingen kann, unseren Bielefelder Wald auf dem Weg zu einem klimastabilen Mischwald zu begleiten. Aber auch die einzelnen Bäume, gerade im Innenstadtbereich, brauchen Unterstützung. In Form von Baumpatenschaften kann jede Bielefelderin und jeder Bielefelder Verantwortung für einen Teil unseres Stadtgrüns übernehmen. Das beinhaltet auch, ihn bei anhaltender Trockenheit zu gießen – mit dem Wasserschlauch, besser noch mit Wasser aus der Regentonne.“

Letzteres, nämlich das Bewässern der Stadtbäume mit Regenwasser, ist einer der Bestandteile aus dem Klimaanpassungskonzept. Hier versteckt sich hinter Maßnahme M20 und dem Begriff „Baumrigolen“ eine kluge Technik zur Rückhaltung des Regenwassers in einer Rückhaltegrube, aus der nach und nach der Wasserbedarf des Baums gestillt wird. So wird der Wasserhaushalt für den Straßenbaum optimiert und Trockenheitsstress kann erheblich hinausgezögert werden. Darüber hinaus hat die Stadt in ihrem Handlungsprogramm weitere 28 Maßnahmen vorgeschlagen, auf die Interessierte auf jeden Fall einen Blick werfen sollten: https://www.bielefeld.de/klimaanpassung