GRÜNE zu Wildtieren im Zirkus: Zeit umzudenken!

elefantSeit vielen Jahrzehnten bietet die Radrennbahn internationalen Zirkusbetrieben die Möglichkeit, vor Ort zu gastieren. Dabei reichen die Darbietungsformen von Clownerie über Artistik bis zum Zur-Schau-Stellen von domestizierten und Wild-Tieren, wie Tiger, Löwen, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Bären oder Affen.

Bei letzteren handelt es sich zwar schon lange nicht mehr um Fänge aus der freien Wildbahn, sondern um Tiere, die seit etlichen Generationen „in Menschenhand“ verbracht haben. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wildtiere spezifische Bedürfnisse haben, denen im Rahmen eines Zirkuslebens schwerlich nachzukommen ist. Der ständige Ortswechsel, mangelnder Platz im Gehege bzw. fehlende Auslaufmöglichkeiten vor Ort sowie mangelnde Sozialkontakte, die gerade für Rudel-, bzw. Gruppentiere von immenser Wichtigkeit sind, führen dazu, dass die Tiere unter Gesundheitsschäden, Verhaltensstörungen und erhöhter Sterblichkeit leiden.

Eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus dem Jahr 2010 belegt, dass zwei Drittel der Deutschen Wildtiere im Zirkus für nicht mehr zeitgemäß halten. Dem gilt es Rechnung zu tragen – zum einen durch ein Umdenken von Seiten der Zirkusbetriebe, von denen „Cirque du Soleil“ oder „FlicFlac“ beispielhaft zeigen, wie auch ohne Tiere eine erfolgreiche und sehenswerte Unterhaltung geboten werden kann.

Zum anderen sollten Städte und Kommunen dadurch ein deutliches Zeichen setzen, dass sie Zirkusbetrieben, die Wildtiere im Programm haben, keine Gastspielgenehmigung mehr erteilen.

Claudia Heidsiek, Umweltpolitikerin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Bielefeld würde an dieser Stelle kein Neuland betreten. Städte wie Bonn, Köln oder Heidelberg bemühen sich bereits, ihre Veranstaltungsorte nur noch an Zirkusse zu vergeben, die auf Wildtiere verzichten. Grundsätzlich bedarf es allerdings endlich einer Entscheidung auf Bundesebene, den § 13 Abs. 3 des Tierschutzgesetzes dahingehend zu ändern, dass die Kommunen befugt werden, Zirkusunternehmen, die bestimmter (Wild-)Tierarten zur Schau stellen von der Nutzung städtischer Grundstücke auszuschließen.

Es geht nicht darum, Wildtiere für die Menschen generell nicht mehr erlebbar zu machen. In Zoologischen Gärten oder Safari-Parks, die auf artgerechte Tierhaltung achten, können die Tiere auch weiterhin beobachtet und erlebt werden.“

Die GRÜNE Ratsfraktion wird die neuerliche Diskussion im Zusammenhang mit dem bevorste-henden Gastspiel des „Circus Krone“ zum Anlass nehmen, dieses wichtige Thema in den politischen Gremien der Stadt auf die Tagesordnung zu bringen.