GRÜNE zu Ortwin-Goldbeck-Forum: Baumbestand erhalten!

Mittlerweile haben Altbaumbestände in der Innenstadt leider Seltenheitswert. Ein Blick in die Bielefelder Altstadt fällt ziemlich ernüchternd aus, wenn es um alte, stadtbildprägende Bäume geht. Umso ärgerlicher, wenn immer weitere Bäume weichen sollen. So sehen die in der Presse vorgestellten Planungen für den Bau des Ortwin-Goldbeck-Forums auf dem Gelände der früheren Handwerkskammer die Fällung mehrerer Bäume vor.

Obwohl noch keinerlei Beratung in den Fachgremien stattfand (Beratungen in der BZV Mitte sind für September vorgesehen), ging Goldbeck bereits jetzt mit Plänen an die Öffentlichkeit, die bei Anwohnern und Interessierten auf Kritik stießen. Aus Sicht der GRÜNEN zu Recht.

Denn viele Punkte sind noch zu diskutieren, bevor in Form konkreter Planungen Nägel mit Köpfen gemacht werden können. Die Argumentation der Architekten, dass es durch die hohen Bäume vor Ort, zu dunkel und feucht für den Neubau sei, kann aus Sicht der Bielefelder GRÜNEN kein Grund dafür sein, die Bäume schlichtweg abzuholzen. Moderne Architektur im Innenstadtbereich zeichnet sich im Gegenteil dadurch aus, dass standortprägende Strukturen, wie etwa alte Baumbestände, in die Planung von Quartieren eingebunden werden.

Statt die alten Linden einfach zu fällen, sollte vielmehr ihre Wertigkeit für das Stadtklima und ihre historische Bedeutung herausgestellt werden. Schließlich sind sie eines der letzten Überbleibsel eines über 100jährigen Grünsystems und gehören zur ehemaligen Wallanlage, die vor langer Zeit die Altstadt umschloss.

Claudia Heidsiek, Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz: „Auch die Zukunft des Spielplatzes vor Ort steht in den Sternen. Die Pläne der Goldbeck-Stiftung sehen eine Überplanung in Form eines Museumsgartens mit Hecken und Skulpturen vor. Nachdem für neue Grabflächen auf dem alten Friedhof in der Nähe des Kesselbrinks bereits vor kurzem ein Spielplatz geopfert wurde, müssen weitere Spielflächen vor der Umwandlung in andere Nutzungsformen geschützt oder zumindest adäquater Ersatz geschaffen werden. Schließlich weist der Spielflächenbedarfsplan der Stadt Bielefeld für die Innenstadt ein erhebliches Defizit aus. Diese Entwicklung darf nicht weiter gehen. Auch die Kinder haben ein Anrecht auf Plätze in der Stadt!“

Jens Julkowski-Keppler, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz: „Wir erwarten, dass sowohl die zuständigen Gremien als auch die Fachämter mit den Planungen möglichst schnell befasst werden. Der alte Baumbestand ist von erheblichem Wert für die Innenstadt. Abgesehen von seiner historischen Bedeutung bietet er den Anwohnern Schutz vor Lärm und Emissionen, die von der Artur-Ladebeck-Straße ausgehen. Er ist bedeutsam für die Naherholung und leistet einen wertvollen, stadtklimaregulierenden Beitrag. Für die weitere Planung setzen wir auf die Gesprächsbereitschaft, die die Goldbeck-Stiftung signalisiert hat.“