In Bielefeld sollen in Zukunft keine Mehrklassen mehr gebildet werden, wenn ausreichend Plätze der Schulform gibt. Einen entsprechenden Antrag hat die Grüne Ratsfraktion mit SPD und LINKEN in den Schulausschuss eingebracht:
Der Schul- und Sportausschuss beschließt: In Zukunft wird die Stadt Bielefeld in weiterführenden Schulen keine Mehrklassen mehr bilden, wenn die Zahl der Schulplätze an der gewünschten Schulform rechnerisch ausreicht. Das heißt, dass an einer Schule mit Anmeldeüberhang so lange keine Mehrklasse gebildet wird, bis alle Klassen/Züge an den Schulen gleicher Schulform bis zum geltenden Klassenfrequenzrichtwert besetzt worden sind. Die Verwaltung wird gebeten, das städtische Bildungsportal bildung-inbielefeld. de auf Optimierungsmöglichkeiten zu überprüfen, um Eltern eine möglichst barrierefreie und leicht verständliche Übersicht der Schulangebote und der unterschiedlichen Schulprofile zu ermöglichen.
Begründung: In den vergangenen Jahren ist es vorgekommen, dass sich mehr Schülerinnen an einer Schule angemeldet haben als Plätze vorhanden waren. Dieses wurde dankenswerterweise von verschiedenen Schulen, insbesondere aus dem Bereich der Gymnasien, Realschulen und zuletzt auch einer Sekundarschule, durch Bildung einer Mehrklasse gelöst. Schulraum ist ein begrenztes Gut, immer wieder waren die Bildungen von Mehrklassen mit notwendigen, baulichen Ertüchtigungen an den betroffenen Standorten und nicht unerheblichen Mehrkosten und Planungs- und Baukapazitäten verbunden. Nach §81 Schulgesetz dürfen Mehrklassen nicht genehmigt werden, wenn die Aufnahmekapazitäten innerhalb der Schulen einer Schulform im Gebiet des Schulträgers nicht ausgeschöpft sind sowie die personellen, räumlichen und sächlichen Voraussetzungen nicht vorliegen. Dieser gesetzlichen Vorgabe folgend soll die Stadt Bielefeld zukünftig nur noch dann eine Mehrklasse bilden und der Bezirksregierung zur Genehmigung vorlegen, wenn stadtbezirksübergreifend in einem Schulsystem ein hinreichender Überhang an Schülerinnen zu verzeichnen ist.