Bielefeld und Gütersloh halten zusammen – Solidarität mit den Menschen im Kreis Gütersloh

Die Bielefelder GRÜNE Oberbürgermeisterkandidatin Kerstin Haarmann und die Gütersloher GRÜNE Bürgermeisterkandidatin Gitte Trostmann erklären:

„Bielefeld und Gütersloh halten zusammen. Die Stadt Bielefeld und der Kreis Gütersloh sind Nachbarn mit intensiven, guten Wirtschafts- und Sozialbeziehungen. Nachbar*innen halten zusammen, auch und gerade in der Krise. Kein Mensch darf aufgrund des Corona Ausbruchs im Kreis Gütersloh diskriminiert werden.“

Die zwei Kandidat*innen der GRÜNEN zeigen sich solidarisch und wollen gemeinsam gegen die Ausbeutung und Gesundheitsgefährdung der Mitarbeiter*innen der Firma Tönnies und der daraus resultierenden Gefährdung der  Gesundheit aller im Kreis lebenden Menschen vorgehen. Die Regierenden haben hier versagt, frühzeitig einzugreifen, betonen beide. Ministerpräsident Laschet, der Gütersloher Landrat Adenauer und die Bundes-CDU müssen ihre Versäumnisse bei der Corona Vorsorge und der Kontrolle der menschenunwürdigen Arbeits- und Wohnverhältnisse eingestehen. Es braucht frischen Wind, um hier neue gesetzliche Vorschriften und verlässliche Kontrollprozesse zu etablieren!

Die Kandidat*innen der GRÜNEN in Gütersloh und Bielefeld erklären sich ausdrücklich solidarisch mit allen Menschen, die jetzt unter dem Lockdown im Kreis Gütersloh leiden. „Diskriminierungen gegen Menschen aus dem Kreis Gütersloh sind mir nicht verständlich – die Krise hat doch gezeigt, dass wir zusammenhalten müssen“, so Kerstin Haarmann zu den Vorfällen in den letzten Tagen. Gitte Trostmann ergänzt: „Der Zusammenhalt der Menschen in der Region ist wichtig – Solidaraktionen wie die vom DGB letzte Woche zeigen, dass es auch anders geht“.

Kerstin Haarmann und Gitte Trostmann fordern konkrete Veränderungen, erstens die Sicherstellung der angemessenen Versorgung der Menschen in Quarantäne. Zweitens die Zurverfügungsstellung von großen Testkapazitäten, um Menschen möglichst kurzfristig Rückmeldung, über die persönliche und allgemeine Gefährdung zu geben und drittens eine angemessene, durchdachte und bundesweit einheitliche Regelung der Bewegungsfreiheit und gegebenenfalls Bewegungseinschränkungen für Bürger und Bürgerinnen aus Corona-Hotspots durch die Bundesländer.

Beide Kandidatinnen unterstützen die Aktionen der GRÜNEN in Rheda und des DGB, die Solidarpakete für die sich in Quarantäne befindlichen Menschen überreicht haben. Ferner unterstützen sie die Initiative WerkFAIRträge, die schon seit 2012 auf die ausbeuterischen Zustände in der Schlachthofindustrie aufmerksam macht. Die Initiatorin Inge Bultschnieder hat zusammen mit der Ärztin Almuth Stork unglaubliche Zustände aufgedeckt, wie extreme Betriebsunfälle mit regelmäßigen Gliedmaßenabtrennungen, Selbstmord, sexuelle Übergriffe und Prostitution der ärmsten Mitarbeiterinnen. Getan habe sich hier praktisch nichts in den letzten Jahren – das dürfe nicht so bleiben, so Kerstin Haarmann.

Neben der Abschaffung der Werkverträge in der Schlachtindustrie ist auch eine grundlegende Reform von Nöten.  Gitte Trostmann betont den Handlungsdruck: „Die Corona-Krise hat noch mal gezeigt, wie wichtig menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen sind – hier muss sich nicht nur in der Fleischindustrie grundlegend etwas verändern. Die Zustände bei Tönnies sind seit Jahren bekannt, jetzt ist endlich Zeit zu handeln.“ 

Die GRÜNEN fordern ein verbessertes Kontrollsystem für Verträge, Arbeitssicherheit und Wohnsituationen. Dies ist Aufgabe des Landes NRW und der Kommunen und muss viel besser koordiniert werden. Die GRÜNEN bieten eine politische, personelle und inhaltliche Alternative zum „immer weiter so“ der CDU bei der Kommunalwahl im September. Es braucht Veränderung, um wieder Halt zu geben und um unsere öffentliche Gesundheit sicherzustellen. So haben die GRÜNEN in Rheda im vergangenen Jahr eine Wohnraumschutzsatzung beschlossen, die Gütersloher GRÜNEN haben diese ebenfalls beantragt. Dadurch sollen diejenigen, die sich die Taschen voll machen auf Kosten der Werkvertragsarbeiter*innen, indem sie Matratzenlager schaffen, Mietwohnungen umnutzen oder als Beherbergungsbetriebe getarnte Häuser überbelegen, das Handwerk legen.