BSS: Schutz der Bielefelder Bäume wieder sichergestellt

Unter den 80 Großstädten Deutschlands rangiert Bielefeld in puncto Grünflächen auf einem beachtenswerten 9. Platz (Grünfläche pro Einwohner). Das liegt vor allem an dem Höhenzug des Teutoburger Waldes, der die kreisfreie Stadt wie ein Band durchzieht. Außerhalb des Teutos hingegen ist für Stadtgrün noch erheblich Platz nach oben. Dabei ist Baumschutz Klimaschutz! Und Klimaschutz ist in der aktuellen Zeit eines der wichtigsten Themen, wenn nicht das Thema überhaupt. In Zeiten von Erderwärmung und Klimawandel sind Bäume wichtiger denn je.

Hitze und Trockenheit haben in Wald und urbanem Raum den Baumbeständen erheblich zugesetzt. Unzählige Gehölze sind in Folge von Trockenstress krank geworden, viele in der Folge abgestorben. Im Wald wird fleißig nachgepflanzt, ein Anwachsen der Bäume gestaltet sich aufgrund anhaltender Trockenheit aber als schwierig. Auch die Bäume in Gärten und Stadtbild haben ihre Schäden davongetragen, umso wichtiger, jeden einzelnen von ihnen nach Möglichkeit zu erhalten.

Klaus Feurich, umweltpolitsicher Sprecher GRÜNE Ratsfraktion: „In der Baumschutzsatzung sehen wir das Werkzeug, um unseren Bielefelder Baumbestand außerhalb des Waldes zu erhalten. Die auferlegte Nachpflanzung, wenn Bäume im städtischen Innenbereich vor ihrer Zeit gefällt werden, sorgt dafür, dass der Anteil unseres Stadtgrüns nicht zurück geht. Kritiker*innen der Baumschutzsatzung sagen, dass die Bielefelder*innen so sensibilisiert seien, dass sie Bäume nicht unnötigerweise fällen würden. Dies können wir so leider nicht uneingeschränkt bestätigen. Zwar mögen die meisten Bürger*innen vernünftig und verantwortungsvoll mit ihren Bäumen umgehen, dennoch erreichten uns ständig Hilferufe von Bielefelder*innen, die unnötige Baumfällungen meldeten und in der Sache Hilfe suchten.“

So wird nun also zum 01. Oktober 2022 die bislang geltende Baumerhaltungsrichtlinie (BER), die nur für die Stadt und ihre Gesellschaften galt, von der wesentlich verbindlicheren Baumschutzsatzung (BSS) abgelöst, die für Alle gilt.

„Besonders schätzen wir das Beratungsangebot, das mit der nun inkrafttretenden Baumschutzsatzung eingeführt wird. Das gab es bislang in dieser Form in Bielefeld noch nicht. Hiervon versprechen wir uns fachlich gute Ergebnisse, die viele Bäume zu Gunsten des Klimaschutzes in unserer Stadt erhalten werden, die sonst einfach sang- und klanglos gefällt worden wären.“, ergänzt Klaus Feurich, „Abschließend möchten wir uns bei allen Unterstützer*innen bedanken, die sich für die Wiedereinführung der Baumschutzsatzung stark gemacht haben: all die Verbände, Initiativen und vor allem auch und besonders all die Einzelpersonen, die für unsere Bäume gekämpft haben. DANKE Euch allen!“

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