Transparenz für alle

In Bielefeld sollen in Zukunft keine Mehrklassen mehr gebildet werden, wenn es ausreichend Plätze der Schulform gibt. Einen entsprechenden Antrag hat die Grüne Ratsfraktion mit SPD und LINKEN in den Schulausschuss eingebracht, der jetzt in erster Lesung behandelt wurde.

“Mit unserem Antrag bündeln wir Ressourcen und schaffen Transparenz für Eltern, Schüler*innen und Schulen“, sagt Lisa Brockerhoff, schulpolitische Sprecherin. „Wir werden endlich auch in Bielefeld die aktuelle Rechtslage herstellen. Dabei achten wir selbstverständlich den Elternwillen, der einen Platz in der gewünschten Schulform garantiert, nicht aber einen Platz an einer bestimmten Schule.

Wir danken den Schulen, die in den letzten Jahren immer wieder Mehrklassen aufgenommen haben, obwohl sie dafür nicht räumlich ausgestattet waren. Dies sehen wir allerdings kritisch. Wir wollen das beschlossene Bielefelder Raumkonzept umsetzen und nicht durch Mehrklassenbildung an einigen Schulen volle Räume und an anderen Schulen leere Räume schaffen. Gerade auch vor dem Hintergrund des fordernden Schulbaus gilt es vorhandene Ressourcen zu nutzen und Raumkapazitäten nicht ohne Not zu überreizen.

Für Eltern und Schüler*innen ändert sich gar nicht so viel wie Kritiker*innen des Antrags gerne behaupten: In diesem Jahr wurde am Ratsgymnasium eine Mehrklasse gebildet, obwohl es noch freie Plätze in der Stadt gab. So bekamen nur 18 Kinder mehr ihr Wunschgymnasium. 61 Kindern hatten sich aber an anderen Gymnasien und mussten sich trotz Mehrklassenbildung an einer anderen Schule anmelden. Ihnen hat die Mehrklasse am Ratsgymnasium also nicht geholfen. Eltern und Schüler*innen müssen sich also immer schon in manchen Fällen für eine andere Schule entscheiden auch in der alten Regel.