GRÜNE zu Gehring Bunte: Wirtschaft und Naturschutz dürfen keine Gegensätze darstellen!

Wirtschaft und Naturschutz müssen an einem Strang ziehen – auch und besonders um unsere Klimaziele zu erreichen. Dafür benötigen wir einen gesamtgesellschaftlichen Konsens. Die Erweiterungsabsichten von Christinen Brunnen / Gehring-Bunte am Standort Bielefeld sind verständlich und unterstützenswert – allerdings ist die Lage des Bebauungsplans im Wasserschutzgebiet sehr kritisch zu sehen. Wir müssen aus den Erfahrungen der letzten heißen Sommer lernen: Das Grundwasser ist essentielle Lebensgrundlage und die ist in Gefahr! In Dornberg sind in den Hitzesommern bereits erste Brunnen trockengefallen. Bereits am 27.04.1989 fasste der Rat der Stadt Bielefeld einen Grundsatzbeschluss, keine Bebauungspläne mehr zu beschließen, die zu einer zusätzlichen Bebauung in den Wasserschutzgebieten Bielefelds führen. Dieser Beschluss gilt nach wie vor.

Klaus Feurich-Tobien, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion: „Wir müssen für einen nachhaltigeren Umgang mit unserem Grund- und Trinkwasser sorgen. Jedes Wasserschutzgebiet genießt dabei einen hohen Stellenwert. Aus Gründen des Wasser- und Naturschutzes haben wir uns deshalb im laufenden Bebauungsplan-Verfahren zu Gehring Bunte stets enthalten.“

Paul John, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion: „Wäre das B-Plan-Verfahren, wie uns die Verwaltung bislang immer zugesichert hat, tatsächlich vorhabenbezogen – also in der Form, dass sich nur Gehring-Bunte dort entwickeln darf – hätten wir nun unseren Frieden mit der Sache machen können. Vor allem, nachdem eine umfangreiche Suche nach einem Alternativstandort für die Firma ergebnislos verlaufen ist. Nun stellt sich jedoch heraus, dass der B-Plan allgemeine Gültigkeit haben soll. Das heißt, betreffendes Wasserschutzgebiet stünde in Zukunft jeglicher Form von Gewerbegebietsentwicklung zur Verfügung. Im gesamten Verfahren wurde das von der Verwaltung stets anders dargestellt. Das ist irreführend und aus unserer Sicht ein No-Go!“

Im Stadtentwicklungsausschuss am 02.05.2023 hat die GRÜNE Ratsfraktion deswegen GEGEN den Bebauungsplan Nr. I/U15 “Gewerbegebiet Gütersloher Straße beiderseits des Pivitsweges” gestimmt.

Paul John abschließend: „Für die Zukunft muss der Ratsbeschluss von 1989 allumfassend eingehalten werden und dafür werden wir uns nach wie vor einsetzen! In Zeiten des Klimawandels können wir es uns nicht leisten, unsere Wasserschutzgebiete zur Bebauung freizugeben und damit unsere Trinkwasserversorgung in Gefahr zu bringen!“