In interkommunaler Zusammenarbeit das beste Ergebnis für Energiewende und Natur finden

Die Firma Amprion hat im März 2023 in Zeitungsanzeigen Kartierungsarbeiten in der Zeit vom 28. März 2023 bis 30. Januar 2024 angekündigt, um „Aufschluss über relevante umwelt- und artenschutzrechtliche Aspekte“ im Bereich der Gemarkungen Gütersloh-Hollen-Isselhorst-Niehorst, Bielefeld-Holtkamp, Halle-Künsebeck-Tatenhausen und Steinhagen-Brockhagen zu erhalten. Der Kartierung zu Grunde liegt die Absicht, einen Standort für einen „Phasenschieber“ zu finden, um das nördliche Übertragungsnetz der Amprion zu steuern beziehungsweise Überlastungen im Netz zu vermeiden und für eine optimale Netzauslastung zu sorgen.

Auch wenn die Kartierungsergebnisse der Amprion noch nicht vorliegen, so ist durch jahrzehntelange Kartierungen des nabu Bielefeld und der Biologischen Station Gütersloh-Bielefeld ein hoher naturschutzfachlicher Wert des Naturraums Hollen-Holtkamp-Ströhen nachgewiesen. Noch finden sich dort neben dem Steinkauzu.a. Großer Brachvogel, Kiebitz und Rebhuhn. Der (noch) hohe Grünlandanteil, die Jahrhunderte andauernde, historische bäuerliche Bewirtschaftung und damit verbundene Landschaftsentwicklung sowie die überwiegend kleinteilige Struktur stellen für den Arten- und Biotopschutz ein hohes Gut dar, das anderswo nur noch selten zu finden ist.

Während die Amprion schon lange „hinter verschlossenen Türen“ die unterschiedlichen Suchräume sondiert, wird es aus GRÜNER Sicht nun Zeit, dass der aktuelle Stand der Dinge transparent und öffentlich gemacht wird.

„Im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz haben wir gemeinsam mit unseren Koalitionspartnern von SPD und LINKEN die Verwaltung gebeten, Kontakt mit der Amprion aufzunehmen, um konkrete Informationen über den aktuellen Stand der Suche nach einer Fläche für den Phasenschieber im Naturraum Hollen-Holtkamp-Ströhen zu erhalten und die Größe des Flächenverbrauchs abzuklären, die beim Bau eines derartigen Bauwerks inkl. Nebenanlagen und Erschließungsstraßen anfallen würde.“, so Klaus Feurich-Tobien, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, „Wir bezweifeln nicht, dass wir Phasenschieber und Umspannwerke benötigen, damit die Energiewende gelingen kann. Allerdings ist es wichtig, bei der Wahl der Standorte ein besonderes Augenmerk auf die ökologische Wertigkeit der Flächen zu legen. Es gibt Tabuzonen, die aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes aus der Planung von vornherein herausfallen. Außerdem ist wichtig, dass wir über den Tellerrand hinausplanen, also nicht nur bis zur Stadtgrenze. Deswegen haben wir bereits Kontakt mit Gütersloh und Steinhagen aufgenommen, die bei der Betrachtung des Naturraums Hollen-Holtkamp-Ströhen ebenfalls betroffen sind. Gemeinsam hoffen wir, zu einem guten Ergebnis für Natur und Energiewende zu kommen.“